Behandelter Abschnitt Joh 6,14-15
Verse 14-15 Die Menschen wollen Ihn zum König machen
14 Als nun die Leute das Zeichen sahen, das Jesus tat, sprachen sie: Dieser ist wahrhaftig der Prophet, der in die Welt kommen soll. 15 Da nun Jesus erkannte, dass sie kommen und ihn ergreifen wollten, um ihn zum König zu machen, zog er sich wieder auf den Berg zurück, er allein.
Johannes nennt das Wunder der Speisung wieder ein Zeichen. Es ist das
vierte Zeichen, das von dem Herrn berichtet wird. Dieses Zeichen geschah
vor einer großen Volksmenge. Sie sind so davon beeindruckt, dass sie zu
der richtigen Schlussfolgerung kommen, dass Er der Prophet ist, der in
die Welt kommen soll (5Mo 18,15.18; Ps 132,15; vgl.
Der Herr Jesus erfüllt sicherlich die Voraussetzungen zum Königtum. Das hat Er soeben bewiesen. Er hat ihre natürlichen Bedürfnisse gestillt, und deshalb wollen sie Ihn zum König machen. Sie wollen Ihn als ihren politischen Führer. Dabei lässt die Menge sich vom Teufel leiten. Sie wollen, dass Er, so wie der Teufel es Ihm bei der Versuchung in der Wüste anbot (Mt 4,8.9), die Herrschaft ergreift, ohne dass Er zu sterben braucht. Es geht darum, dass Er ihrem nationalen Stolz entspricht.
Der Herr weiß, dass das Volk nicht die Voraussetzungen erfüllt, in sein Reich einzugehen. Auch nimmt Er keine Ehre von Menschen an, wie Er im vorigen Kapitel gesagt hat (5,41). Darum zieht Er sich von ihnen zurück. Er will und kann nicht von ihnen zum König gemacht werden, weil ihre Motive nichts taugen. Sie sehen in Ihm einen Wohltäter, aber nicht den notwendigen Heiland, wie die samaritische Frau Ihn kennengelernt hatte.
Er geht von ihnen weg und wählt als Ausweichort erneut den Berg. Er ist dort zuvor bereits mit den Jüngern hingegangen (V. 3), doch jetzt geht Er allein. Wir können darin ein Bild von dem Ort sehen, den der Herr im Himmel eingenommen hat, wo Er nun ist, um als Sachwalter und Hoherpriester für die Seinen Fürbitte zu tun. Und das brauchen sie, wie wir in dem sehen, was den Jüngern während seiner Abwesenheit begegnet.