Behandelter Abschnitt Lk 23,50-56
Verse 50-56 Das Begräbnis
50 Und siehe, ein Mann, mit Namen Joseph, der ein Ratsherr war und ein guter und gerechter Mann – 51 dieser hatte nicht eingewilligt in ihren Rat und in ihre Tat –, von Arimathia, einer Stadt der Juden, der das Reich Gottes erwartete, 52 dieser ging hin zu Pilatus und bat um den Leib Jesu. 53 Und als er ihn abgenommen hatte, wickelte er ihn in feines Leinentuch und legte ihn in eine in Felsen gehauene Gruft, wo noch nie jemand gelegen hatte. 54 Und es war Rüsttag, und der Sabbat brach an.
55 Es folgten aber die Frauen nach, die mit ihm aus Galiläa gekommen waren, und besahen die Gruft und wie sein Leib hineingelegt wurde. 56 Als sie aber zurückgekehrt waren, bereiteten sie Gewürzsalben und Salböle; und den Sabbat über ruhten sie nach dem Gebot.
Nun erscheint jemand auf der Bildfläche, von dem wir bis dahin noch nichts gehört haben. Es ist Joseph aus der Stadt Arimathia. Er ist ein Ratsherr und hat folglich einen Sitz im Synedrium. Lukas berichtet von ihm, dass er ein guter und gerechter Mann war, und auch, dass er bei der Hetze gegen den Herrn nicht mitgemacht hat. Möglicherweise hat er sogar gegen ihre Pläne und die Ausführung protestiert.
Dieser Mann ist ein Gläubiger, der ebenso wie der eine Übeltäter das Reich Gottes erwartete. Joseph tritt aus der Verborgenheit heraus (Joh 19,38). Er bekennt sich öffentlich zu dem gestorbenen Christus, indem er zu Pilatus geht und ihn um den Leib Jesu bittet. Es kann lange dauern, bis jemand wirklich für den Herrn eintritt, aber wenn wirklich neues Leben da ist, kommt es einmal zum öffentlichen Bekenntnis.
Joseph nimmt mit größter Behutsamkeit den Leib des Herrn vom Kreuz ab, wickelt ihn in Leinentuch und legt Ihn (obwohl es sein Leib war; vgl. Joh 19,42) in ein neues Grab, worin noch nie jemand gelegen hatte (vgl. Lk 19,30). Als der Herr geboren war, wurde Er in Windeln gewickelt. Jetzt, wo Er gestorben ist, wird Er wieder in Tücher gewickelt. Die Tücher bestehen jeweils aus einem Stück Leinen. Das spricht vom vollkommen gerechten Leben des Herrn (vgl. Off 19,8).
Alles ist fertig, ehe der Sabbat anbricht. Während jeder damit beschäftigt ist, alles für das Fest der ungesäuerten Brote vorzubereiten, wird der Herr ins Grab gelegt. Er wird den Sabbat über im Grab bleiben. Der Tag der Ruhe wird so zum Symbol für die ewige Ruhe, die Er durch seinen Tod für jeden erworben hat, der an Ihn glaubt.
Auch Joseph hat Zuschauer. Es sind die Frauen, die mit dem Herrn aus Galiläa gekommen sind. Sie standen beim Kreuz und sind jetzt beim Grab. Ihre Anhänglichkeit an den Herrn ist groß. Sie wollen da sein, wo Er ist, sei Er nun am Kreuz oder im Grab. Von den Jüngern fehlt jede Spur.
In ihrer Liebe zu Ihm bereiten die Frauen Gewürzsalben und Salböle zu, um sie so schnell wie möglich nach dem Sabbat zu Ihm zu bringen und seinen Leib damit einzubalsamieren. Als treue Juden warten sie, bis der Sabbat vorüber ist. Diesen Tag über ruhen sie nach dem Gebot.