Behandelter Abschnitt Lk 20,27-33
Verse 27-33 Frage über die Auferstehung
27 Es kamen aber einige der Sadduzäer herzu, die einwenden, es gebe keine Auferstehung, und fragten ihn 28 und sprachen: Lehrer, Mose hat uns geschrieben: Wenn jemandes Bruder stirbt, der eine Frau hat, und dieser kinderlos ist, dass sein Bruder sie zur Frau nehme und seinem Bruder Nachkommen erwecke. 29 Es waren nun sieben Brüder. Und der erste nahm eine Frau und starb kinderlos; 30 und der zweite 31 und der dritte nahm sie; ebenso aber alle sieben: Sie hinterließen keine Kinder und starben. 32 Zuletzt starb auch die Frau. 33 Die Frau nun, welchem von ihnen wird sie in der Auferstehung zur Frau sein? Denn die sieben hatten sie zur Frau.
Das vierte Thema in der Belehrung, die der Herr im Tempel gibt, handelt von der Auferstehung und dem Leben in der Welt der Auferstehung. Eine nächste Gruppe Widersacher kündigt sich an, denn der Satan hat noch mehr Helfershelfer. Die Sadduzäer mischen sich in den Streit, um den Herrn Jesus zu Fall zu bringen. Diese Leute sind Rationalisten. Sie glauben nur, was sie mit dem Verstand erklären können. So sagen sie, es gebe keine Auferstehung (Apg 23,8), denn dafür gebe es keine Beweise, so behaupten sie.
Die Sadduzäer kommen mit einer Vorschrift Moses über die Schwagerehe zum Herrn (1Mo 38,8; 5Mo 25,5). An dieser Vorschrift zweifeln sie nicht, aber in ihrem Unglauben haben sie hier wohl ein Problem entdeckt, wenn sie an die Auferstehung denken. Das legen sie Ihm vor, darüber soll Er stolpern.
Um die Auferstehung lächerlich zu machen, erzählen sie Ihm den erdachten Fall von sieben Brüdern, die nacheinander alle dieselbe Frau heiraten, um dem Gebot Moses zu genügen. Sie sprechen davon, dass der Erste heiratet, aber nach kurzer Zeit stirbt, ohne dass Nachkommen gezeugt wurden. Nach dem Gesetz der Schwagerehe nimmt der Zweite der sieben Brüder sie, aber auch er stirbt nach kurzer Zeit, ohne dass Nachkommen gezeugt wurden. So geht es weiter, bis alle sieben Brüder sie hatten und starben, ohne Nachkommen gezeugt zu haben. Schließlich stirbt auch die Frau.
Dann stellen sie ihre Frage. Wir können uns dabei das verhohlene Grinsen von jemandem vorstellen, der meint, den anderen schachmatt gesetzt zu haben. Die Sadduzäer stellen die Frage, welchem von den Sieben sie in der Auferstehung zur Frau sein wird. Sie war ja die gesetzmäßige Ehefrau von allen Sieben. Wie ist das nun in der Auferstehung? Sie kann doch nicht mit sieben Männern gleichzeitig verheiratet sein! Darin ist das Gesetz doch ganz klar.
Mit dieser schwierigen, wenn nicht sogar nicht zu beantwortenden Frage meinen sie, den Herrn mundtot zu machen. Sie haben mit diesem Beispiel doch wohl auf kluge Weise gezeigt, dass die Auferstehung Unsinn ist. Zufrieden und mit verschränkten Armen warten sie auf seine Reaktion. Die kommt schneller und unerwarteter als gedacht.