Behandelter Abschnitt Lk 12,58-59
Verse 58-59 Haltung gegenüber dem Widersacher
58 Denn wenn du mit deinem Widersacher vor die Obrigkeit gehst, so gib dir auf dem Weg Mühe, von ihm loszukommen, damit er dich nicht etwa zu dem Richter hinschleppt; und der Richter wird dich dem Gerichtsdiener überliefern und der Gerichtsdiener dich ins Gefängnis werfen. 59 Ich sage dir: Du wirst nicht von dort herauskommen, bis du auch den letzten Cent bezahlt hast.
Die Menge muss sich klarmachen, dass sie Gott zu ihrem Widersacher gemacht haben und dass sie mit Ihm auf dem Weg zum Richter sind. Buchstäblich haben sie das getan, als sie den Herrn Jesus zu Pilatus brachten und seine Verurteilung forderten.
Sie meinen, sie könnten Gott vor Gericht laden, aber wenn sie vor dem Richter stehen, werden sie erkennen, dass es genau umgekehrt ist und dass sie die Angeklagten sind. Jetzt ist noch Zeit, die Situation umzukehren. Sie können noch von ihrem Widersacher loskommen, indem sie ihre Sünden bekennen. Wenn sie das nicht tun, werden sie ins Gefängnis geworfen werden.
So ist es auch mit dem Volk geschehen. Gott hat es den Völkern übergeben. Ihr Ruf, „Sein Blut komme über uns und über unsere Kinder“ (Mt 27,25), erfüllt sich bis heute. Aber nicht für immer. Die Strafe im Gefängnis wird nicht ewig sein, denn sie werden aus dem Gefängnis herauskommen, wenn sie ‒ das heißt der Überrest ‒ ihre Sünden bekennen, wenn sie auf den sehen, den sie durchbohrt haben (Sach 12,10‒14). Wenn sie Zweifaches empfangen haben, werden sie getröstet werden (Jes 40,1.2).
Jetzt büßen sie für ihre Sünden. Sie sind gestrauchelt, aber nicht für immer gefallen (Röm 11,11). Wenn ihre Leidenszeit vorbei ist, nimmt Gott sie wieder an (Röm 11,15).