Behandelter Abschnitt Lk 11,5-8
Verse 5-8 Ein Gleichnis über das Beten
5 Und er sprach zu ihnen: Wer von euch wird einen Freund haben und um Mitternacht zu ihm gehen und zu ihm sagen: Freund, leihe mir drei
Brote, 6 da mein Freund von der Reise bei mir angekommen ist und ich nichts habe, was ich ihm vorsetzen soll; 7 und jener würde von innen antworten und sagen: Mache mir keine Mühe, die Tür ist schon geschlossen, und meine Kinder sind bei mir im Bett; ich kann nicht aufstehen und dir geben? 8 Ich sage euch, wenn er auch nicht aufstehen und ihm geben wird, weil er sein Freund ist, so wird er wenigstens um seiner Unverschämtheit willen aufstehen und ihm geben, soviel er nötig hat.
Der Herr fügt ein Gleichnis hinzu, um zu unterstreichen, wie wichtig anhaltendes, vertrauendes Gebet ist. Da ist die Rede von drei Freunden. Jemand hat einen Freund, der zur unpassenden Zeit zu ihm kommt, weil er drei Brote braucht. Der Grund zu dieser Bitte des Freundes ist, dass er einen Freund hat, der unerwartet zu ihm gekommen ist, um bei ihm zu übernachten. Da er nicht damit gerechnet hat, hat er nichts im Haus, um es seinem Freund, der von der Reise ermüdet ist, vorzusetzen.
Zum Glück hat er einen anderen Freund, der ihm doch sicher Brot leihen will. Im Vertrauen auf ihre Freundschaft geht er dorthin und bittet um die Brote, obwohl es schon Mitternacht ist. Ein wirklicher Freund wird nicht mit allerlei Ausreden kommen, um seinem Freund nicht helfen zu müssen. Er wird seinen Freund nicht für lästig halten und nicht erwähnen, dass er alles schon abgeschlossen hat, und nicht auf seine schlafenden Kinder hinweisen, die wachwerden könnten.
Der Herr nennt zwei Gründe, warum dieser Freund aufstehen würde. Erstens würde er aufstehen, weil er sein Freund ist. Wenn dieser Grund nicht schwerwiegend genug wäre, gäbe es einen weiteren Grund, der ihn aufstehen ließe, und das wäre die unverschämte Bitte seines Freundes. Dass sein Freund so freimütig ist, dass er ihn, ohne sich zu schämen, zu dieser Zeit um Hilfe bittet, müsste ihn dazu bewegen, ihm alles zu geben, was sein Freund nötig hat. Es geht um das Vertrauen, das der hilfesuchende Freund zu dem Freund erkennen lässt, den er um Hilfe bittet.