Behandelter Abschnitt 4Mo 31,1-2
Verse 1.2 | Auftrag, an den Midianitern Rache zu üben
1 Und der HERR redete zu Mose und sprach: 2 Übe Rache für die Kinder Israel an den Midianitern; danach sollst du zu deinen Völkern versammelt werden.
Mose wird hier seine letzte Aufgabe zugeteilt. Bevor das Volk die Segnungen des Landes in Besitz nehmen kann, muss das Volk die Rache des HERRN an den Midianiter vollziehen. Die bösen Verbindungen mit diesen Feinden müssen gebrochen werden, sonst kann der Segen nicht genossen werden. Diese Verbindungen sind böse in den Augen Gottes und bilden eine Verhinderung für seinen Segen. Gott konnte es nicht zulassen, dass sein Diener die Welt verließ, bevor er diese endgültige Abrechnung gesehen hatte. Wir sehen hier auch, dass ein Diener nicht eher weggenommen wird, bevor seine Aufgabe erfüllt ist.
Midian war ein Brudervolk. Es stammte auch von Abraham ab, aber seine
Mutter war Ketura (1Mo 25,2). Sie waren Nachbarn von Moab und hatten
sich mit diesen verbündet, um Israel ins Verderben zu stürzen (
Das Volk Gottes hat verschiedene Arten des Kampfes zu führen. Eine davon ist der Kampf gegen Amalek. Das ist ein Verteidigungskampf, der sich in der Wüste abspielt. Dieser stellt uns den täglichen Kampf vor gegen das, was uns in der Welt, in der wir leben, umgibt. Es gibt auch einen Kampf gegen die Kanaaniter. Das ist ein Angriffskampf, der im Land stattfindet, um dieses zu erobern. Dieser Kampf stellt uns den Kampf vor, den wir zu kämpfen haben, um uns die Segnungen, die uns der Herr gegeben hat, zu eigen zu machen.
Hier geht es um den Kampf gegen die Midianiter. Das ist ein Angriffskampf, der sich in der Wüste abspielt. Aber er unterscheidet sich von dem Kampf gegen Amalek. Dem Kampf gegen Amalek kann man nicht ausweichen. Den gegen Midian hätte man wohl vermeiden können, aber er ist durch die Untreue des Volkes erforderlich geworden. Das Volk hatte sich mit Midian als Folge der Lehre des Bileam verbunden.
Es kann wohl geschehen, dass wir der Welt als Feinde gegenüberstehen, weil wir freundschaftliche Beziehungen mit ihr unterhalten haben, und sie war ein Fallstrick für uns. Trotzdem gibt Gott uns einen vollkommenen Sieg, sobald wir die Welt als Feind betrachten. Nur muss alles das, was uns verführte, total vernichtet werden, ohne Kompromisse.
Das ist es, was wir auch in der Christenheit finden, z. B. wenn ein Christ sich nicht als Fremdling in der Welt verhält, sondern sich mit ihr vermischt, wohl mit edlen, aber doch nicht biblischen Motiven. Wir können mit den Menschen dieser Welt Freude haben. Aber wo ist die Grenze? Wenn uns bewusst geworden ist, dass wir zu weit gegangen sind, merken wir, welche Mühe es kostet, um uns wieder loszumachen. Wenn wir uns in etwas hineinbegeben haben, wohin wir nicht gehörten, beginnt der Kampf, um wieder davon loszukommen. Das wäre nicht nötig gewesen, wenn wir treu geblieben wären.