Behandelter Abschnitt 4Mo 20,2-6
Verse 2–6 | Erneuter Aufstand des Volkes
Und es war kein Wasser da für die Gemeinde, und sie versammelten sich gegen Mose und gegen Aaron. 3 Und das Volk haderte mit Mose, und sie sprachen
und sagten: Wären wir doch umgekommen, als unsere Brüder vor dem HERRN umkamen! 4 Und warum habt ihr die Versammlung des HERRN in diese Wüste gebracht, dass wir da sterben, wir und unser Vieh? 5 Und warum habt ihr uns aus Ägypten heraufgeführt, um uns an diesen bösen Ort zu bringen? Es ist kein Ort der Aussaat und der Feigenbäume und der Weinstöcke und der Granatbäume, und es gibt kein Wasser zu trinken. 6 Und Mose und Aaron gingen von der Versammlung weg zum Eingang des Zeltes der Zusammenkunft und fielen auf ihr Angesicht; und die Herrlichkeit des HERRN erschien ihnen.
Unter dem Volk kommt es erneut zum Aufruhr. Anstatt nach dem Verlust Mirjams Dankbarkeit zu fühlen für die Führer, die sie noch haben, wenden sie sich gegen Mose und Aaron. Der Grund ist das Fehlen von Wasser. Der Mangel an Wasser ist eine Prüfung, durch die Gott sie testen will. Er will sehen, ob sie etwas von der Hohenpriesterschaft verstanden haben. In den vorigen Kapiteln hat Er seine Wertschätzung dafür gezeigt. Nun will Er ihre Wertschätzung sehen.
Einem Volk oder einer Person, die sich benachteiligt fühlt, fehlt Dankbarkeit und man wird unredlich. Das Volk wünscht sich erneut, dass sie doch gestorben wären wie ihre Brüder. Sie tun dieses Ereignis so ab, als ob diese eines natürlichen Todes gestorben wären. Aber sie vergaßen, dass ihre Brüder durch das Gericht über ihre Sünden umgekommen waren. Wegen ihrer falschen Sicht auf das Geschehene vergessen sie auch, dankbar dafür zu sein, dass sie selbst verschont wurden.
Es war ein Volk, das nur in dem „hier und jetzt“ lebte, aber nicht in den Verheißungen Gottes. Ihre Gesinnung zeigt sich in ihren „Warum“-Fragen, wodurch sie ihren Mangel an Vertrauen auf Gott deutlich machen (Verse 4.5). Sie hatten Mangel an Wasser, aber nicht das allein. Sie begannen auch, über weitere fehlende Lebensmittel zu klagen. Hier und jetzt fehlte es bei ihnen an allem. Darum hatten sie auch keine Lust mehr, weiterzuleben. Ihr größter Mangel war der Glaube an das, was Gott ihnen verheißen hatte.
Dieses Volk, das nun nahezu nur noch aus denen bestand, die am Anfang der Reise jünger als zwanzig Jahre oder in der Wüste geboren waren, war nicht besser als die, die in der Wüste umgekommen waren. Wie so oft wiederholen sich die Geschehnisse, weil sich das Wesen der Menschen nicht ändert.
Diese „Warum“-Fragen werden nicht beantwortet, weil sie aus Unglauben und Auflehnung entstanden. Mose und Aaron reagieren darum auch nicht auf die Klagen des Volkes, sondern gehen zu dem einzig richtigen Ort, zu der Wohnstätte des HERRN. Dort werfen sie sich nieder und dort erscheint ihnen die Herrlichkeit des HERRN.