Behandelter Abschnitt 4Mo 10,29-34
Verse 29–34 | Mose bittet Hobab, sie zu führen
29 Und Mose sprach zu Hobab, dem Sohn Reghuels, des Midianiters, des Schwiegervaters Moses: Wir brechen auf zu dem Ort, von dem der HERR gesagt hat: Ich will ihn euch geben. Zieh mit uns, so werden wir dir Gutes tun; denn der HERR hat Gutes über Israel geredet. 30 Und er sprach zu ihm: Ich will nicht mitziehen, sondern in mein Land und zu meiner Verwandtschaft will ich gehen. 31 Und er sprach: Verlass uns doch nicht! Denn du weißt ja, wo wir in der Wüste lagern sollen; und du wirst unser Auge sein. 32 Und es soll geschehen, wenn du mit uns ziehst und uns jenes Gute geschieht, das der HERR an uns tun will, so werden wir dir auch Gutes tun. 33 Und sie brachen vom Berg des HERRN auf, drei Tagereisen weit, und die Lade des Bundes des HERRN zog drei Tagereisen vor ihnen her, um ihnen einen Ruheort zu erkunden; 34 und die Wolke des HERRN war über ihnen bei Tag, wenn sie aus dem Lager zogen.
Mose will einen Mann, der nicht zum Volk gehört, bewegen, mit dem Volk zu ziehen. Aber der Mann dieser Welt hat dazu keine Lust. Mose hätte ihn dabei lassen sollen. Er dringt jedoch in Hobab, doch mit ihnen zu ziehen. Das ist keine gute Sache. Gott hatte alle Vorkehrungen getroffen, um das Volk zu führen. Darum ist es ein Fehlgriff, Hobab zu berufen. Mose scheint hier mehr Vertrauen in einen sichtbaren und fühlbaren Führer zu setzen als auf den unsichtbaren Gott (vgl. Jer 17,5-7). Spielen hier familiäre Beziehungen eine Rolle? Hobab war doch sein Schwager. Solche Situationen kommen öfter vor, so z. B. bei Barnabas, der seinen Neffen mitnehmen wollte (Apg 15,37; Kol 4,10).
Der HERR zeigt klar, wer die Leitung hat. Die Bundeslade, die in die Mitte gehörte, übernimmt die Führung. Das Volk beschützt jetzt nicht mehr die Bundeslade, sondern die Bundeslade beschützt das Volk. Die Bundeslade, Gott selbst, verlässt den Platz, den Er inmitten der Seinen in dem Lager eingenommen hatte, um von ihnen versorgt zu werden. Er wird jetzt ihr Diener, der vor ihnen hergeht, um für sie einen Ruheort in der endlosen Wüste zu suchen. Es ist auch eine Ermunterung für jeden, der einen neuen, unbekannten Weg gehen muss. Der HERR kennt den Weg und geht voran. Er ist der gute Hirte, der vor seinen Schafen hergeht (Joh 10,4).
Der HERR kann es nicht zulassen, dass sein Volk durch einen ungläubigen und uninteressierten Mann wie Hobab geführt wird. Wenn wir untreu werden, nimmt der Herr das Heft in die Hand. Gott wird immer die Ehre seines Sohnes, von dem die Lade ein Bild ist, hochhalten.