Behandelter Abschnitt Mt 27,11-14
Verse 11–14 Das Verhör des Herrn Jesus durch Pilatus
11 Jesus aber stand vor dem Statthalter. Und der Statthalter fragte ihn und sprach: Bist du der König der Juden? Jesus aber sprach: Du sagst es. 12 Und als er von den Hohenpriestern und Ältesten angeklagt wurde, antwortete er nichts. 13 Da spricht Pilatus zu ihm: Hörst du nicht, wie vieles sie gegen dich vorbringen? 14 Und er antwortete ihm auch nicht auf ein einziges Wort, so dass der Statthalter sich sehr verwunderte.
Nun steht der Herr Jesus vor dem Statthalter, dem Repräsentanten der römischen Staatsmacht, welcher Israel wegen seiner Untreue unterworfen ist. Was für eine Erniedrigung für Ihn, sich von diesem Mann ausfragen zu lassen! Er, der Richter der ganzen Erde, wird von einem korrupten Obrigkeitsdiener einem Verhör unterworfen! Pilatus fragt Ihn, ob Er der König der Juden sei. Das ist für ihn die entscheidende Frage, nicht, ob Er der Sohn Gottes ist. Weil dies nun wieder eine Frage nach seiner Person ist, antwortet der Herr darauf auch (vgl. 26,63.64).
Während der Herr vor Pilatus steht, tun die Hohenpriester und Ältesten ihr Bestes, Pilatus von der Schuld des Herrn Jesus zu überzeugen. Unermüdlich versuchen sie die Verurteilung des Herrn voranzutreiben, und zwar nicht nur zu einer Gefängnisstrafe, sondern zur Todesstrafe. Auf diese Beschuldigungen geht der Herr überhaupt nicht ein. Pilatus findet es zwar seltsam, dass der Herr auf alles, was gegen Ihn vorgebracht wird, nicht reagiert. Er ist doch nicht etwa taub? Aber auch Pilatus selbst bekommt keine Antwort vom Herrn, als wenn Er taub wäre. Einen solchen Gefangenen hat Pilatus noch nie vor sich gehabt. Er wundert sich sehr über die Haltung des Herrn.