Behandelter Abschnitt Mt 23,8-12
Verse 8–12 Einer ist euer Meister
8 Ihr aber, lasst euch nicht Rabbi nennen; denn einer ist euer Lehrer, ihr alle aber seid Brüder. 9 Nennt auch niemand auf der Erde euren Vater, denn einer ist euer Vater – der im Himmel ist. 10 Lasst euch auch nicht Meister nennen; denn euer Meister ist nur einer, der Christus. 11 Der Größte aber unter euch soll euer Diener sein. 12 Wer aber sich selbst erhöhen wird, wird erniedrigt werden; und wer sich selbst erniedrigen wird, wird erhöht werden.
Der Herr ermahnt nun seine Zuhörer, dass dies unter ihnen nicht so sein solle. Sich „Rabbi“ nennen zu lassen, ist für sie unangebracht, weil dieser Titel allein dem Herrn Jesus zukommt. Alle anderen sind Brüder. Sie stehen alle auf gleicher Stufe, keiner ist höher als der andere. Was der Herr über die Anrede „Rabbi“ gesagt hat, gilt auch für „Vater“. Es gibt nur einen, der mit Recht so genannt werden kann, und das ist der Vater im Himmel. Eine der Sünden des Papsttums ist, dass der Papst sich so nennen lässt, sogar noch „heiliger Vater“, was eine abscheuliche Anmaßung darstellt.
Wir sollen auch nicht wünschen, von den Menschen „Lehrer“ genannt zu werden, denn das steht allein Christus zu. Alle, denen der Herr eine Aufgabe als Lehrer gegeben hat (Eph 4,11), stehen dadurch nicht höher als andere. Im Gegenteil – sie sind Diener der anderen. Christus ist der einzige Lehrmeister. Lehrer geben nur weiter, was sie von Christus gelernt haben. Es geht nicht darum, sich über andere zu erheben, sich besser oder wichtiger zu fühlen, sondern sich vor den anderen zu beugen und ihnen zu dienen. Wer das tut, ist wahrlich der Größte. Gott wird mit jedem handeln gemäß der Wahl, die der Mensch selbst trifft. Sich selbst zu erhöhen, ist eine eigene Entscheidung, ebenso wie auch, sich selbst zu erniedrigen. Gottes Antwort hängt von der Entscheidung des Menschen ab. Er wird den erniedrigen, der sich selbst erhöht, und Er wird den erhöhen, der sich selbst erniedrigt. Die Wahl liegt bei uns.