Behandelter Abschnitt Sach 10,8-12
Verse 8–12 | Ich werde ...
8 Ich will sie herbeizischen und sie sammeln, denn ich habe sie erlöst; und sie werden sich mehren, wie sie sich gemehrt haben. 9 Und ich will sie unter den Völkern säen, und in den fernen [Ländern] werden sie sich an mich erinnern; und sie werden mit ihren Kindern leben und zurückkehren. 10 Und ich werde sie zurückführen aus dem Land Ägypten und sie sammeln aus Assyrien und sie ins Land Gilead und auf den Libanon bringen; und es wird nicht Raum genug für sie gefunden werden. 11 Und er wird durchs Meer der Angst ziehen und die Wellen im Meer schlagen, und alle Tiefen des Stromes werden versie- gen; und der Stolz Assyriens wird niedergeworfen werden, und weichen wird das Zepter Ägyptens. 12 Und ich werde sie stark machen in dem HERRN, und in seinem Namen werden sie wandeln, spricht der HERR.
Um jeden Zweifel an der Erfüllung dieser Verheißung auszuräumen, wird die Befreiung Ephraims in diesem Abschnitt noch ausführlicher beschrieben. Mehrere Male lesen wir in diesen Versen die Ausdrücke „ich will“ und „ich werde“. Gott sagt, Er will und wird es tun, also wird es auch geschehen. Wer wird es vereiteln können?
Der HERR wird das Volk zu sich „herbeizischen“. Das Volk in der Zerstreuung wird den Ruf des Hirten erkennen. Gott bewirkt Erlösung, um sein Volk zu sammeln. Auch wird Er sie so vermehren, wie sie gewesen sind. Er wird allen Verlust wiedergutmachen.
Er musste sie „unter den Völkern säen“, das heißt, sie zerstreuen wegen ihrer Sünden. Es ist bemerkenswert, dass Gott dies hier in Sacharja nach einer früheren Zerstreuung sagt, nämlich der Wegführung nach Babel. Dies scheint deshalb eine neue Zerstreuung zu sein. Vielleicht können wir an das denken, was im Jahr 70 n. Chr. geschah, an die Zerstörung Jerusalems durch die Römer, die eine große Zerstreuung in alle Welt zur Folge hatte. In diesen fernen Regionen, weit weg vom verheißenen Land, werden sie und ihre Kinder Buße tun. Dies wird in der Zukunft geschehen. Dann werden sie erneut an Ihn denken, den sie verworfen haben, (5Mo 30,1.2; Jer 31,27), und dann wird Er sie zurückkehren lassen.
Alle Völker aus Vers 9 werden durch Ägypten, den südlichen Nachbarn,
und Assyrien, den nördlichen Nachbarn, dargestellt. Aus all diesen
Völkern wird der HERR sie in sein Land bringen. Gilead und Libanon
stehen für das ganze Land Israel auf beiden Seiten des Jordans (Jer 50,19; Mich 7,14.15). Viele werden in Israel geboren werden, sodass das
Land zu klein werden wird (Hes 1,7; Jer 30,19.20; Hes 36,11;
In Vers 11 haben wir einen Hinweis auf den Durchzug durch das Rote Meer, die frühere Errettung, als Symbol für die zukünftige Errettung. Mit „dem Meer der Angst“ ist das Meer der Nationen gemeint. In diesem Meer ist Gottes Volk in Angst gewesen. Aber der HERR selbst wird durch dieses
Meer gehen und jedes Hindernis auf dem Weg zur Befreiung und zum Land beseitigen. Er wird die Wellen, die sie zu überfluten drohen, wegnehmen ebenso wie die Wasser der Angst.
Das Volk wird in dem HERRN stark gemacht werden (Vers 12) für seine geistlichen Bedürfnisse. Ihr ganzes Leben (Wandel) wird von dem Gedanken an die Herrlichkeit und Ehre des HERRN durchdrungen sein (Mich 4,5). Hier ist der Höhepunkt. Das Wandeln „in seinem Namen“ kann bedeuten, dass sie seine Vertreter oder Botschafter sind. Es kann auch bedeuten, dass sie in Übereinstimmung mit dem leben werden, was Er von sich selbst gezeigt hat. Sie werden überall und ständig unter seinem Schutz und nach seinem Willen leben.