Verse 15 | Gottes Zorn über die Völker
und mit großem Zorn zürne ich über die sicheren Nationen; denn ich habe ein wenig gezürnt, sie aber haben zum Unglück geholfen.
Gott ist sehr zornig über die Völker, die Er als Zuchtrute für sein Volk benutzt hat. Er hat „großen Zorn“, weil sie sich nicht gemäßigt haben, sondern so vermessen und dreist waren, Israel vernichten zu wollen (Jes 47,6; Jer 50,11-18; 51,24; Hes 25,3.8.12.15; 26,2; Obad 1,10–14). Sie waren sich nicht bewusst, dass sie nur eine Zuchtrute in Gottes Hand waren, sondern wollten die von Gott gegebene Gelegenheit ausnutzen, um sein Volk anzugreifen (Jes 10,5.7). Hier wird auch deutlich, dass trotz eines gewissen Weltfriedens, der trotz mancher Kriege in diesem Moment noch besteht,
Gott immer noch zornig auf die Nationen ist und deshalb kann dieser Friede nur ein zeitlich begrenzter Friede sein.
Dass Gott „nur ein wenig zornig war“, bezieht sich auf die Dauer des Zorns (Jes 54,8), Gottes Zorn ist nur für kurze Zeit. In Vers 2 geht es um die Intensität seines Zorns.