Verse 12 | Vernichtung der Assyrer
So spricht der HERR: Wenn sie auch unversehrt und noch so zahlreich sind, sie sollen doch weggemäht werden; und er wird dahin sein. – Und habe ich dich auch niedergebeugt, ich werde dich nicht mehr niederbeugen;
Dieser Vers beginnt mit „so spricht der HERR“, Worte, die der Bote als Einleitung zu einer Botschaft des HERRN verwendet. Assyrien ist in dem Moment, in dem Nahum prophezeit, auf dem Höhepunkt seiner Macht. Aber obwohl sie Wohlstand haben und ihr zahlreiches Heer beeindruckend ist (2Chr 32,7), wird es ihnen nicht gelingen, das Volk Gottes zu besiegen. So wie Assyrien ein Schermesser für andere ist (Jes 7,20), so wird es selbst geschoren werden. In einer Nacht tötet ein Engel 185000 Soldaten (2Kön 19,35.36; Jes 37,37-39).
In der Endzeit werden die Assyrer noch einmal auf der Weltbühne erscheinen, aber dann als Zuchtrute für die große Masse der abgefallenen Juden unter dem Antichristen. Es wird ihnen dann gelingen, Jerusalem zu erobern und zu zerstören, womit auch die Regierung des Antichristen endet. Danach werden die Assyrer nach Ägypten weiterziehen. Erst wenn sie Gerüchte aus dem Norden und dem Osten hören, werden sie nach Jerusalem zurückkehren. Sie werden über ein großes Heer verfügen und denken, im Vorteil zu sein, doch plötzlich werden sie durch die Erscheinung des HERRN „weggemäht werden; und … dahin sein“ (Dan 11,40-45).
Dann wechselt Nahum plötzlich erneut das Thema. Die Aussage „Und habe ich dich auch niedergebeugt“ bezieht sich auf Israel und blickt zurück auf die lange und schmerzhafte Unterdrückung Israels durch Assyrien. Gott tröstet sie mit der Verheißung, dass Er sie nach dem Sieg über die Assyrer nicht mehr „niederbeugen“ wird. Hier sehen wir wieder Gottes Gericht über den Feind und den Segen für sein Volk, die beide in der Endzeit ihre volle Erfüllung finden werden.