Behandelter Abschnitt 3Mo 26,27-39
Verse 27–39 | Folgen des Ungehorsams (5)
27 Und wenn ihr mir bei [all] diesem nicht gehorcht und mir widersteht, 28 so werde auch ich euch widerstehen im Grimm und werde euch siebenfach züchtigen wegen eurer Sünden. 29 Und ihr werdet das Fleisch eurer Söhne essen, und das Fleisch eurer Töchter werdet ihr essen. 30 Und ich werde eure Höhen vertilgen und eure Sonnensäulen ausrotten und werde eure Leichname auf die Leichname eurer Götzen werfen, und meine Seele wird euch verabscheuen. 31 Und ich werde eure Städte zur Einöde machen und eure Heiligtümer verwüsten und werde euren lieblichen Geruch nicht riechen. 32 Und ich werde das Land verwüsten, dass eure Feinde, die darin wohnen, sich darüber entsetzen sollen. 33 Euch aber werde ich unter die Nationen zerstreuen, und ich werde das Schwert ziehen hinter euch her; und euer Land wird eine Wüste sein und eure Städte eine Einöde. 34 Dann wird das Land seine Sabbate nachholen alle Tage seiner Verwüstung, während ihr im Land eurer Feinde seid; dann wird das Land ruhen und seine Sabbate nachholen; 35 alle Tage seiner Verwüstung wird es ruhen, was es nicht geruht hat an euren Sabbaten, als ihr darin wohntet. 36 Und die Übriggebliebenen von euch – in ihr Herz werde ich Feigheit bringen in den Ländern ihrer Feinde: Und das Rauschen eines verwehten Blattes wird sie jagen, und sie werden fliehen, wie man vor dem Schwert flieht, und fallen, obwohl niemand sie jagt; 37 und sie werden einer über den anderen hinstürzen, wie vor dem Schwert, obwohl niemand sie jagt; und ihr werdet nicht standhalten können vor euren Feinden. 38 Und ihr werdet umkommen unter den Nationen, und das Land eurer Feinde wird euch fressen. 39 Und die Übriggebliebenen von euch werden in den Ländern eurer Feinde hinschwin- den in ihrer Ungerechtigkeit und auch in den Ungerechtigkeiten ihrer Väter mit ihnen hinschwinden.
Würde sich das Volk nach all der vorher beschriebenen Zucht weiterhin widersetzen, erfolgt eine fünfte Zuchtmaßnahme, die ihren Widerstand letztlich brechen wird. Das Volk würde aus dem Land vertrieben und über die Erde zerstreut werden. Bevor das geschieht, würden sie in Kannibalismus verfallen, und zwar in der gräulichsten Form: Die eigenen Kinder werden gegessen (2Kön 6,28.29). Der Egoismus ist so groß, dass jede natürliche Liebe verschwindet. Kinder werden nicht nur den Götzen geopfert, sondern hier werden sie geopfert zum reinen Lebenserhalt.
Der HERR wird ihre Leichen auf die Leichen der Götzen werfen. Er selbst wird ihre Städte verwüsten. Wenn das Volk zum Schluss daraus vertrieben ist, wird das Land Ruhe haben und das Sabbatjahr genießen können, das ihnen das Volk vorenthalten hat (2Chr 36,21).
Die Städte, in denen sich das Volk ruhig und heimisch gefühlt hatte, würden durch den HERRN zur Öde gemacht werden. Es sollte keinen Ort mehr geben, wo sie ruhen und sich zu Hause fühlen könnten. Von ihren Heiligtümern, die ihnen als Orte des Gottesdienstes, als Orte der Sicherheit gegolten hatten und wodurch sie sich zum Volk Gottes zählten, würde nichts übrig bleiben. Ihr ganzer Gottesdienst hatte für Gott nichts Wohlgefälliges mehr (Jes 1,13.14). Das ganze Land würde so vom HERRN verwüstet werden, dass sich die Feinde darüber entsetzen würden. Das Volk würde vertrieben werden und in fremdem Land zugrunde gehen.
Es wird keinerlei Kraft haben, um dem Feind zu widerstehen. Sie werden Feinde sehen, wo keine sind und gemäß ihrer Einbildung fliehen (Vers 17). Wer die Furcht Gottes verwirft, wird sich selbst vor einem aufgewehten Blatt fürchten (Vers 36; Spr 28,1a).
So wie es mit Israel gegangen ist, wird es auch mit der bekennenden Christenheit gehen. Wenn jene, die einst mit Gott in Verbindung standen, wegen ihrer völligen Verhärtung von Ihm gerichtet werden, wird es selbst alle die erstaunen, die nie mit Ihm in Verbindung gestanden haben (Jer 19,8).