Behandelter Abschnitt 3Mo 10,4-7
Verse 4–7 | Reaktion von Mose
4 Und Mose rief Misael und Elzaphan, die Söhne Ussiels, des Onkels Aarons, und sprach zu ihnen: Tretet herzu, tragt eure Brüder vom Heiligtum weg, au-
ßerhalb des Lagers. 5 Und sie traten herzu und trugen sie in ihren Leibröcken weg, außerhalb des Lagers, so wie Mose geredet hatte. 6 Und Mose sprach zu Aaron und zu Eleasar und zu Ithamar, seinen Söhnen: Eure Häupter sollt ihr nicht entblößen und eure Kleider nicht zerreißen, damit ihr nicht sterbt und er nicht erzürne über die ganze Gemeinde; aber eure Brüder, das ganze Haus Israel, sollen diesen Brand beweinen, den der HERR angerichtet hat. 7 Und vom Eingang des Zeltes der Zusammenkunft sollt ihr nicht weggehen, damit ihr nicht sterbt; denn das Öl der Salbung des HERRN ist auf euch. Und sie taten nach dem Wort Moses.
Mose handelt. Die Priesterschaft darf durch dieses Ereignis nicht in Gefahr kommen. Es ist möglich, dass Aaron und seine Söhne jetzt dachten: Mit der Priesterschaft ist ein zu großes Risiko verbunden, damit wollen wir nicht beginnen. Aber das wollte Gott nicht. Er will, dass die Priesterschaft erhalten bleiben soll und dass mit Priestern und deren Verfehlungen gemäß seiner Heiligkeit gehandelt werden soll. Die übrig gebliebenen Brüder durften ihre toten Brüder nicht anrühren. Sie würden dadurch verunreinigt und ungeeignet für den Priesterdienst. Sie durften auch keine Trauer zum Ausdruck bringen.
Zwei Cousins Aarons, Misael und Elzaphan, erhielten den Auftrag, die Leichen wegzutragen. Sie standen in der Linie der Priesterfamilie weiter von den getöteten Priestern und würden somit nicht so schnell durch emotionales Handeln verkehrte Dinge tun. So ist es auch wichtig, dass wir uns bei einer Zuchthandlung nicht durch bestimmte Gefühle der Verbundenheit mit Personen leiten lassen, an denen Zucht ausgeübt werden muss. Es kann sich um buchstäbliche Familienbande handeln, aber auch um Personen, die uns in geistlicher Hinsicht viel bedeutet haben.
Alle engen Bindungen dürfen bei Dingen, über die Gott sein Urteil gefällt hat, keine Rolle spielen. Haben diese Verbindungen doch einen Einfluss, so stirbt unser eigener Priesterdienst. Darum ist es klug, wenn sich die direkten Familienangehörigen im Fall von Zucht abseitshalten. Ansonsten ist die Gefahr groß, dass wir ungeeignet werden, priesterlich zu dienen, und das will Gott nicht.
Das bedeutet nicht, dass wir zur Gefühllosigkeit aufgerufen werden. Das Volk durfte trauern. Als normale Glieder des Volkes Gottes sollen wir den Tod eines Priesters schmerzlich empfinden. Aber die Priester durften nicht weggehen, „denn das Öl der Salbung des HERRN ist auf euch“. Gott möchte, dass wir mit wahrhaftigen Herzen Ihm als Priester nahen, um Ihn anzubeten (Heb 10,19-22).