Behandelter Abschnitt 3Mo 8,14-24
Verse 14–24 | Das Opfer für die Einweihung
Und er brachte den Stier des Sündopfers herzu; und Aaron und seine Söhne legten ihre Hände auf den Kopf des Stieres des Sündopfers. 15 Und er schlachtete ihn, und Mose nahm das Blut und tat [davon] mit seinem Finger an die Hörner des Altars ringsum und entsündigte den Altar; und das Blut goss er an den Fuß des Altars und heiligte ihn, indem er Sühnung für ihn tat. 16 Und er nahm das ganze Fett, das am Eingeweide ist, und das Netz der Leber und
die beiden Nieren und ihr Fett, und Mose räucherte es auf dem Altar. 17 Und den Stier und seine Haut und sein Fleisch und seinen Mist verbrannte er mit Feuer außerhalb des Lagers: so wie der HERR Mose geboten hatte. 18 Und er brachte den Widder des Brandopfers herzu; und Aaron und seine Söhne legten ihre Hände auf den Kopf des Widders. 19 Und er schlachtete [ihn], und Mose sprengte das Blut an den Altar ringsum. 20 Und den Widder zerlegte er in seine Stücke, und Mose räucherte den Kopf und die Stücke und das Fett; 21 und das Eingeweide und die Beine wusch er mit Wasser. Und Mose räucherte den ganzen Widder auf dem Altar: Es war ein Brandopfer zum lieblichen Geruch, es war ein Feueropfer dem HERRN: so wie der HERR Mose geboten hatte. 22 Und er brachte den zweiten Widder, den Widder der Einweihung, herzu; und Aaron und seine Söhne legten ihre Hände auf den Kopf des Widders. 23 Und er schlachtete [ihn], und Mose nahm von seinem Blut und tat es auf das rechte Ohrläppchen Aarons und auf den Daumen seiner rechten Hand und auf die große Zehe seines rechten Fußes. 24 Und er ließ die Söhne Aarons herzutreten, und Mose tat vom Blut auf ihr rechtes Ohrläppchen und auf den Daumen ihrer rechten Hand und auf die große Zehe ihres rechten Fußes; und Mose sprengte das Blut an den Altar ringsum.
Für die Einweihung der Söhne Aarons werden drei Opfer gebracht:
ein Sündopfer (Vers 14),
ein Brandopfer (Vers 18) und
ein Einweihungsopfer (Vers 22).
Das Einweihungsopfer ist eine besondere Art des Friedensopfers.
Allen drei Opfern legen Aaron und seine Söhne die Hände auf. Wie wir schon mehrfach gesehen haben, bedeutet das Auflegen der Hände das Sich-Einsmachen mit dem, auf den die Hände gelegt werden. Wer Priester sein will, soll sich eins machen mit dem Werk des Herrn Jesus.
Bei dem Sündopfer bedeutet das, dass ich, um den Priesterdienst verrichten zu können, mir bewusst sein muss, dass alle meine Sünden auf den Herrn Jesus übergegangen sind, dass Er meine Sünden getragen hat und dafür gerichtet worden ist. Ebenso sehr darf und muss ich mir bewusst sein, dass ich vor Gott in der Annehmlichkeit des Opfers des Herrn Jesus stehe, wie Er sich als Brandopfer Gott geopfert hat. Ich besitze die Würde eines Priesters nicht aus mir selbst, sondern ausschließlich von Ihm.
Und wenn ich nun als Priester Gott geweiht bin, kann ich meine Sache als Priester, Gott geweiht, nur vollbringen, wenn ich sehe, dass der Herr Jesus der große Priester ist, der als das wahre Einweihungsopfer Gott in allem vollkommen hingegeben ist. Er hat allezeit vollkommen getan, was der Vater Ihm geboten hat (Joh 6,38; 10,18; 14,31a).
Es ist noch zu bemerken, dass alle Opfer hier von Mose dargebracht werden. Die Priester konnten das noch nicht, weil sie noch nicht dazu geweiht waren. Mose konnte das wohl tun. Er hatte keine Weihung nötig. Er ist ein Bild von dem Herrn Jesus als dem Lehrer der Gerechtigkeit.
Was mit dem Sündopfer und dem Brandopfer geschah, haben wir bereits in den betrachteten Kapiteln 4 und 1 gesehen. Das gilt auch für das Einweihungsopfer, obschon das nicht ausdrücklich erwähnt wird. Das Einweihungsopfer ist nämlich eine besondere Art des Friedensopfers. In Kapitel 7 wird es in der Zusammenfassung der Gesetze der Opfer besonders erwähnt, aber in Verbindung mit dem Friedensopfer (3Mo 7,37). In anderen Bibelübersetzungen wird dieses Opfer auch „Füllopfer“ genannt. Das deutet auf das Füllen der Hände Aarons mit Teilen dieses Opfers hin (Vers 27).
Das Tier für das Friedensopfer war ein Widder, ebenso wie für das Brandopfer. Das bedeutet, dass unsere Weihung, unsere Hingabe als Priester, den gleichen Charakter tragen muss wie das Brandopfer. Unsere Hingabe soll von dem gleichen Charakter sein wie die Hingabe des Herrn Jesus (vgl. Eph 5,1.2). Das bedeutet den Einsatz unserer ganzen Person.
Dass das Einweihungsopfer eine besondere Art des Friedensopfers war, zeigt die besondere Anwendung eines Teiles des Blutes. Das Blut des Einweihungsopfers wird auf drei Körperteile getan (Verse 23.24). Das Blut des Christus, seine Dahingabe in den Tod, ist die Grundlage unserer Hingabe.
Das Blut wurde zuerst auf das Ohr getan. Das Ohr spricht vom Hören, Zuhören, Gehorsam. Damit beginnt jeder wahre Priesterdienst. Zuerst müssen wir zuhören, um zu wissen, was der Herr von uns fordert, wie Er alles haben will. Erst dann können wir handeln (Hand) und wandeln (Fuß) in Übereinstimmung mit der Bedeutung und dem Wert des Blutes.