Vers 4 | Speisopfer im Ofen
Und wenn du als Opfergabe eines Speisopfers ein Ofengebäck darbringen willst, so soll es Feinmehl sein: ungesäuerte Kuchen, gemengt mit Öl, und ungesäuerte Fladen, gesalbt mit Öl.
Ebenso wie beim Brandopfer gibt es beim Speisopfer drei Formen, wie es dargebracht werden kann. Und ebenso wie beim Brandopfer beginnt Gott hier mit dem größten Speisopfer und danach folgen dann die kleineren:
das Speisopfer als Ofengebäck;
das Speisopfer in der Pfanne;
das Speisopfer im Napf.
Diese drei verschiedenen Arten geben das Maß der Einsicht wieder, die jemand besaß, der ein Speisopfer brachte. Das zeigt sich an der Beschreibung, die immer weniger ausführlich ist. Alle drei Arten werden dem Feuer ausgesetzt. Feuer zeigt die prüfende Heiligkeit Gottes. Durch das Feuer kam aus dem Leben des Herrn Jesus nichts anderes als ein lieblicher Geruch für Gott hervor.
Die Leiden, die der Herr Jesus während seines Lebens durchmachte, waren verschiedener Art. Da gibt es Formen von Leiden, die selbst ein Ungläubiger erkennen kann; denken wir nur an die Geißelung durch Pilatus. Das zeigt das Speisopfer im Napf, die dritte Form des Speisopfers. Es gibt aber auch Formen der Leiden, welche nur die erkennen können, die nahe bei Gott leben und seine Gefühle über die Sünde kennen. Dabei können wir an die Gefühle des Herrn Jesus beim Ansehen der Ungerechtigkeit und Sünde um sich her denken.
Das Speisopfer, das als erstes beschrieben wird, ist das Speisopfer, das im Ofen gebacken wird. Es besteht aus ungesäuerten Kuchen, gemengt mit Öl, und ungesäuerten Fladen, gesalbt mit Öl. Ungesäuert bedeutet ohne Sünde. Das war der Herr Jesus. „Gemengt mit Öl“ will sagen, dass Er durch Gott, den Heiligen Geist, gezeugt war (Lk 1,35) und deshalb als Mensch Gottes Sohn ist. Seine Gottheit ist vollkommen verflochten mit seiner Menschheit. Dieses Geheimnis kann nur Gott ergründen.
Alles in seinem Leben tat Er geleitet durch den Heiligen Geist. So lebte Er inmitten von Menschen, die nur ihren eigenen Willen taten, ohne nach dem Willen Gottes zu fragen. Das gilt auch für die 30 Jahre seines Lebens, von denen wir in den Evangelien fast nichts finden. Es gibt nur wenige, die sich damit beschäftigen, welche Leiden das für Ihn bedeutet haben müssen. „Die ungesäuerten Fladen, gesalbt mit Öl“, stellen den Herrn Jesus vor, wie Er mit 30 Jahren mit dem Heiligen Geist gesalbt wurde. Er, der aus dem Heiligen Geist geboren war, wurde mit dem Geist gesalbt. Das unterstreicht seine vollkommene Menschheit. Er wollte nicht als Gott, sondern als vollkommener Mensch seinen Dienst auf der Erde verrichten. Sogleich, nachdem Er gesalbt war, wurde Er durch den Geist in die Wüste geführt, um vom Teufel versucht zu werden. Er wurde 40 Tage lang versucht (Mk 1,9-13).
Wer kann ermessen, was das für Ihn gewesen sein muss? Es gibt in den Evangelien vieles, worüber manche hinweglesen und worin wir nur als Priester tiefer in das Herz Gottes und in das Herz des Herrn Jesus eindringen können. Solche Priester sehen da das Feuer und riechen den lieblichen Geruch, den es für Gott hervorgebracht hat.