Verse 16 | Ein Wort zu Amazja
Und nun höre das Wort des HERRN: Du sprichst: Du sollst nicht weissagen über Israel und sollst nicht reden über das Haus Isaak.
Den Boten schlecht zu behandeln, bedeutet, Den schlecht zu behandeln, Der ihn gesandt hat. Einen Botschafter zu verachten, bedeutet, seinen König zu verachten. Ein Beispiel dafür ist, was Hanun, der König der Ammoniter mit den Boten Davids macht (1Chr 19,1-6). Gestochen scharf ist die Reaktion von Amos gegen den Mann, der ein sogenannter Amtsinhaber ist. Hier stößt der wahre Gottesdienst auch den falschen. Amos gibt nicht buchstäblich das, was Amazja gesagt hat, wieder, wohl aber genau die Absicht. Der Ausdruck „weissagen“ ist ein typischer Ausdruck für die Propheten (Hes 21,2; vgl. Hiob 29,22).
Die Tatsache, dass sich das Volk offensichtlich als „das Haus Isaak“ sieht, könnte darauf hindeuten, dass es sich seiner Position als Nachkommen Abrahams rühmt. Isaak ist der Sohn der Verheißung (Gal 4,28). Aber ein solches Bekenntnis ist wertlos, wenn es nicht den Glauben und die Werke Abrahams einschließt (Joh 8,39.40).
Er spricht „das Wort des HERRN“. Das ist die Wahrheit und wird keinen Widerspruch dulden. Amazja hätte sagen können: „Das habe ich nicht gesagt“. Viele, die in verschleierter Sprache sprechen, tun dies. Aber ein
Mann Gottes weiß, wie man den verborgenen Unterton hervorhebt, damit der andere ins Licht gestellt wird. Es gibt kein Entkommen, es gibt keine Antwort von Amazja.