Verse 4 | Bequemlichkeit und Schlemmerei
die auf Polstern aus Elfenbein liegen und auf ihren Ruhebetten sich strecken und Fettschafe von der Herde essen und Kälber aus dem Maststall;
Amos’ Stimme ertönt quer durch die Elite der Gesellschaft. Er beschreibt einen Lebensstil, der mit dem Lebensgefühl des vorherigen Verses verbunden ist. Man kann es vor Augen sehen: Träge und selbstzufrieden liegen sie auf ihren Prunkbetten. Es ist nicht die Ruhe nach getaner Arbeit, vielmehr hängen sie faul herum. Pure Langeweile strahl von ihnen aus. Heute sprechen wir von „herumlungernden Jugendlichen“, und damit meinen wir Jugendliche, die nichts zu tun haben und in „Treffpunkten“ abhängen.
Und wehe dir, wenn du in die Nähe einer solchen Gruppe kommst. Sie suchen immer nach einem Opfer, um sich sinnlos zu amüsieren. Es fehlt ihnen nicht an Geld. Sie alle haben Smartphones. Sie können sich damit gegenseitig auf dem Laufenden halten, wenn wieder etwas los ist. Sie sind Gefangene des Wohlstands. Ihre Mentalität ist damit in Einklang. Das ist die Mentalität aller, die Gefangene des Wohlstands sind, wie auch die in der obersten Schicht Samarias.
Dabei sind sie auch noch in einer Art religiöser „Hurra“-Stimmung. „Die Gerichte sind für die Heiden, die Segnungen sind für uns.“ Sie nutzen sie eifrig und gierig. Nur das Beste ist gut genug. Das zarte Fleisch der Fettschafe und das Fleisch der fettesten Kälber gleiten ihnen durch die Kehle. Man muss es kaum kauen, man saugt es auf. Auch das Essen sollte keine Mühe kosten. Sie leben ausschließlich für das sinnliche Vergnügen. Ihr Gott ist der Bauch, sie beugen sich vor dem, was ihre Bedürfnisse befriedigt.