Verse 3 | Das Gericht ist noch in weiter Ferne
[Ihr], die [ihr] den Tag des Unglücks hinausschiebt und den Thron der Gewalttat nahe rückt;
Der „Tag des Unglücks“ ist der Tag der Katastrophe und Zerstörung. Darüber wollen sie nicht nachdenken. Sie reden sich ein, dass dieser Tag noch lange nicht kommt (vgl. Hes 12,22; Mt 24,48). Es ist die Einstellung „nach uns die Sintflut“. Diese Haltung steht im Gegensatz zu Amos 5, wo Menschen in ihrer Verwegenheit sagen, sie sehnen sich nach dem Tag des HERRN (Amos 5,18). Die Ursache dafür ist die falsche Sichtweise darauf und, weil man blind ist für das Böse, das man tut. Hier spricht Amos von Menschen, die es vorziehen, nicht an ein Gericht zu denken, um weiter sündigen zu können.
In keinem der beiden Fälle entkommt man dem Gericht Gottes, Der sich nicht verspotten lässt. Dieses Gericht kommt in Vers 7. Wer sich dem Unglück entzieht, wird gewalttätig. Dann gelten nicht mehr Gottes Rechte, sondern das Recht des Stärkeren und Klügeren. Auf diese Weise huldigen sie der Gewalt und geben ihr damit einen „Wohnplatz“ in ihrer Mitte. Die Gewalt ist ihr König, dem sie sich unterwerfen.