Verse 3 | Übereingekommen
Gehen wohl zwei miteinander, außer, wenn sie übereingekommen sind?
Wenn du mit jemand anderem auf eine Reise gehst oder etwas anderes beginnst, ist es wichtig, dass ihr gemeinsam gut auf die Erwartungen schaut, die jeder von diesem gemeinsamen Weg hat. Das gilt für eine Ehe, ein gemeinsames Geschäft, eine gemeinsame Reise oder andere gemeinsame Vorhaben. Wenn du mit einem anderen Menschen auf eine Reise gehst, ist es möglich, dass die andere Partei völlig unterschiedliche Erwartungen hat. Dieses Zusammengehen kann dann viele Enttäuschungen nach sich ziehen, manchmal so sehr, dass Menschen wieder auseinandergehen.
Warum ist das so? Weil die Veranlagung zum Verhandeln typisch menschlich ist, sie kommt aus den eigenen Ideen und Zielvorstellungen über den zukünftigen Weg. Gewöhnlich stimmt man zu, indem man Zugeständnisse und Kompromisse macht. Aber das scheint keine solide Grundlage zu sein. Der Prozess, den einige Kirchen in den Niederlanden unter dem Namen „Gemeinsam auf dem Weg“ Prozess durchlaufen haben und der zur Protestantischen Kirche in den Niederlanden (PKN) geführt hat, ist ein Beispiel dafür.
Etwas anderes ist es, wenn Gott an diesem Miteinandergehen einbezogen wird. Und genau darum geht es hier. Diejenigen, die gemeinsam mit Gott auf dem Weg gehen wollen, werden mit Ihm keinen Kompromiss schließen können. Mit Gott gemeinsam auf dem Weg zu gehen, ist nur möglich, wenn man Gott begegnet ist. Gott begegnen bedeutet, dass man in seine Gegenwart gekommen ist und sich ganz seiner Heiligkeit unterworfen hat. Es ist unmöglich, mit Gott zu wandeln, ohne mit Ihm ins Reine gekommen zu sein. Mit Gott zu wandeln, mit Ihm gemeinsam auf dem Weg zu sein, ist nur möglich, wenn man sich vom Bösen absondert. Mit Gott auf dem Weg sein bedeutet, auf sein Wort zu hören und diesem Wort zu gehorchen.
Du gehst doch auch nicht mit jemand anderem auf eine gemeinsame Reise, ohne sich mit ihm über die Route geeinigt zu haben. Für Amos ist das klar. Er ist im Einklang mit Gott, er stimmt mit Ihm völlig überein. Amos und Gott bewegen sich in die gleiche Richtung. Deshalb kann Amos von Gott als sein Prophet, als sein Mund, benutzt werden. Amos spricht die Sprache Gottes, und auch die Sprache der Menschen. Die Sprache Gottes kommt zu den Menschen in verständlichen Worten.
In den folgenden Versen geht Amos anhand von aus dem Leben genommenen Beispielen auf Rechte und Pflichten ein, um die Prophezeiung zu unterstützen. Er tut dies, weil die Ankündigung von Strafe für Ungerechtigkeiten Widerstand hervorruft. Er wird erklären, dass Gott nicht mit Gericht droht, wenn es keinen Grund dazu gibt und wenn er kein Volk vor sich hat, das für dieses Gericht reif ist. Deshalb beinhaltet die Frage dieses Verses auch einen Aufruf zur Buße, einen Aufruf, sich mit Gott zu einigen. Wenn nicht, muss Er ihr Widersacher sein (3Mo 26,23.24).