Verse 9 | Was Gott für sie getan hat
Und doch habe ich den Amoriter vor ihnen vertilgt, dessen Höhe wie die Höhe der Zedern war, und er war stark wie die Eichen; und ich habe seine Frucht vertilgt von oben und seine Wurzeln von unten.
Um sie in Verlegenheit zu bringen, weist Gott auf seine Sorge um sie hin, sowohl in der Vergangenheit als auch in der Gegenwart. Ihr Handeln gegenüber Gott steht im krassen Gegensatz zu dem, was Gott für sie getan hat. Was für eine Undankbarkeit! Womit hat Er das verdient? Es klingt wie eine Enttäuschung: „Und doch habe ich.“ Die Erinnerung an die Vergangenheit sollte sie zur Umkehr veranlassen. Gott hat ihnen den Weg geebnet, an den Ort zu kommen, den sie jetzt einnehmen. „Die Amoriter“ waren die ursprünglichen Einwohner Kanaans (1Mo 15,21; Jos 24,18; Ri 6,10). Das Volk hätte das Land nie in eigener Kraft erobern können. Ihr Unglaube hatte sie kraftlos gemacht. In ihrem Unglauben hatten sie sich gegenüber den Bewohnern Kanaans wie Heuschrecken gefühlt, da sie in ihren Augen wie Riesen waren (4Mo 13,32.33; 5Mo 1,28; 3,11).
Aber Gott hatte sich ihrer Sache angenommen. Sie haben gesehen, wie Er gewirkt hat. Er vertilgte die starken Riesen für sie vollständig. Die Zeder ist häufiger ein Bild dessen, was hoch, erhaben und stabil ist (Hes 31,3), und die Eiche davon, was stark, hart und langlebig ist. „Seine Frucht“ sind seine Nachkommen und „seine Wurzeln“ sind die Vorfahren dieses Volkes. Gott hat alle diese Bewohner für sie mit der Wurzel ausgerottet. Aber jetzt, da sie so viele Jahre in dem Land gewohnt haben, haben sie all seine Bemühungen vergessen. Auch sie wurden davor gewarnt (5Mo 8,11-20). Aber was ist, wenn das Volk Gottes nicht mehr auf sein Wort hört, es nicht mehr zur Kenntnis nimmt und damit die darin enthaltenen Warnungen ignoriert? Elend und Verderben können nicht ausbleiben.