Verse 6 | Den HERRN vergessen
Ihrer Weide entsprechend wurden sie satt, sie wurden satt, und ihr Herz erhob sich; darum haben sie mich vergessen.
Gott sorgte für sein Volk in der Wüste. Dies wurde jeden Morgen durch das Manna ausgedrückt, das Er ihnen gab. „Ihrer Weide entsprechend“ bezieht sich auf die Ruhe, in der sie wohnten und in der Er sie mit Manna sättigte. Alles, was sie tun mussten, war, es zu sammeln und zu essen. Was man in einer Wüste nicht erwartet, ist einfach da, wenn der HERR sich um sein Volk kümmert. Die Wüste wird dann zu einer segensreichen Weide.
Sie haben seine Fürsorge von Schritt zu Schritt erfahren. Aber ihre Reaktion war, dass ihr Herz stolz wurde und sie Ihn deshalb vergaßen. Man kann die Enttäuschung in der Stimme Gottes hören. Dieses „Vergessen“ ist ein schuldhaftes „Vergessen“. Gott durfte erwarten, dass das Volk durch all die Güte, die Er ihnen bewiesen hatte, Ihm für immer dankbar bleiben würde. Aber das geschah nicht. So zeigt sich die Untreue und Undankbarkeit des menschlichen Herzens.
Mose warnt das Volk, nicht zu vergessen, wer sich so sehr um sie gekümmert hat und wem sie ihre Segnungen verdanken (5Mo 8,11-20). In seinem prophetischen Blick auf die Situation, die folgen wird, wenn das Volk sich seine Worte nicht zu Herzen nimmt, warnt Mose sie, dass sie den HERRN vergessen werden, weil sie die Segnungen als etwas von und für sich allein genießen werden (5Mo 32,15.18).
Wie das Volk können auch wir die Freiheit nicht ertragen, weil wir uns in ihr verlieren. Wir können damit nicht umgehen, weil Freiheit so leicht zur Ausschweifung führt. Wir haben auch Schwierigkeiten mit dem Überfluss, weil wir bald denken, dass wir den Herrn nicht mehr brauchen.