Verse 3 | Unterweisung, um als Kind Gottes zu leben
Und ich gängelte Ephraim – er nahm sie auf seine Arme –, aber sie erkannten nicht, dass ich sie heilte.
„Und ich gängelte Ephraim“ wird im Niederländischen übersetzt mit: „Und ich habe Ephraim das Gehen beigebracht“. So lernt Gott Ephraim zu laufen, Er lehrte ihn, auf seinen eigenen zwei Füßen zu stehen, Er erzog ihn zur Unabhängigkeit. Gott gibt seinen Kindern Unterweisungen und Lektionen mit auf den Weg. Dieser Unterricht besteht nicht nur darin, ihnen eine Wegbeschreibung zu geben, ihnen den Weg von Anfang bis Ende zu zeigen. Beim Lehren des Gehens geht es vor allem um unser Verhalten auf diesem Weg und um das, was uns dort begegnen kann: die Geschwindigkeit, die gefährlichen Kreuzungen, die Orte, an denen wir eine Pause einlegen können, wo wir Nahrung bekommen und welche Art von Nahrung am besten ist. Gott hat seinem Volk zu diesem Zweck die ganze Bibel gegeben.
Besonders das fünfte Buch Mose ist voll von Satzungen und Rechte, die das Volk lernen muss. Wenn sie darauf hören, wird es ihnen gut gehen und sie werden sich weiterhin an den Segnungen des Landes erfreuen, das Gott ihnen gegeben hat (5Mo 4,1). Paulus sagt Timotheus – und über seinen Kopf hinweg auch uns –, wie wichtig die Heilige Schrift ist als das einzige Mittel, durch das wir lernen können, zu wandeln (2Tim 3,14-16). Er weist ihn auf die heiligen Schriften hin, „die imstande sind, dich weise zu machen zur Errettung“ (2Tim 3,15). Mit „Errettung“ ist gemeint: das Erreichen des Endziels.
Timotheus ist bereits ein Kind Gottes, aber er muss auch „Laufen lernen“. Die Zurüstung dazu liegt für jedes Kind Gottes, so wie für Timotheus, im Lesen der Bibel. Und wenn es schief geht, wenn wir fallen, dann ist da die helfende Hand Gottes. Er hebt uns auf, tröstet uns, stellt uns wieder hin und wir dürfen wieder gehen. Auf diese Weise lernen wir Gott als den Gott kennen, der „dich getragen hat, wie ein Mann seinen Sohn trägt, auf dem ganzen Weg, den ihr gezogen seid, bis ihr an diesen Ort kamt“ (5Mo 1,31).
Trotz aller Anzeichen von Fürsorge und Trost erkennt das Volk alle liebevollen Bemühungen Gottes leider nicht an. Das Wort „geheilt“ am Ende dieses Verses bezieht sich auf die Verletzungen, die ein Kind erleidet, wenn es beim Laufen lernen fällt. Die Israeliten werden sich oft buchstäblich verletzt haben, während sie durch die Wüste mit ihren vielen scharfen Steinen und Felsblöcken gingen.
Dennoch scheint sich die Heilung, von der Hosea spricht, nicht so sehr auf den Körper, sondern mehr auf den Geist zu beziehen. Wie oft hat das Volk an der Liebe Gottes gezweifelt, z. B. wenn sie kein Wasser oder Essen haben. Und Gott gibt immer, was sie brauchen. Er heilt sie von ihrem Murren. Er ist auch in dieser Hinsicht „der HERR, der dich heilt“ (2Mo 15,26). Aber sie erkennen nicht an, dass Er das tut, sie haben kein Gespür dafür.