Verse 3 | Ein Überrest und sein Kennzeichen
Sprecht zu euren Brüdern: „Mein Volk“, und zu euren Schwestern: „Begnadigte“.
Nach der herrlichen Aussicht, die sich in den vorhergehenden Versen entfaltet hat, wird der Prophet angewiesen, etwas zu einer bestimmten Zielgruppe zu sagen. Das ist ein Wort, das zu Menschen gesprochen wird, die Gott „eure Brüder“ und „eure Schwestern“ nennt. Gott sieht diese Menschen in Verbindung mit Hosea. Er betrachtet sie gleichsam als zur Familie Hoseas gehörend. Nicht das ganze Volk wird angesprochen, sondern diejenigen Mitglieder, die Hoseas Empfindungen gegenüber ganz Israel und damit auch die Empfindungen Gottes, teilen.
Auf Gottes Worte zu hören ist das wahre Merkmal in jenen Tagen und es ist das wahre Merkmal heute von jedem, den Er als Mitglied seiner „Familie“ anerkennt. In derselben Weise spricht der Herr Jesus, wenn Er diejenigen, die den Willen seines Vaters tun, seine Brüder und Schwestern nennt (Mt 12,48-50).
Dies kann man als „einen Überrest“ bezeichnen, der vom Herzen Gottes anerkannt wird, und ein solcher Überrest ist Gegenstand seiner Barmherzigkeit, während die Nation als Ganzes von Ihm verworfen werden muss. Diesen Überrest nennt Er, nachdem Er sein Volk eine Zeitlang Lo-Ammi nennen musste, nicht-Mein-Volk, jetzt wieder „Mein Volk“. Dasselbe Volk hat Er Lo-Ruchama nennen müssen, was bedeutet: Nicht-Begnadigte oder Nicht-Erbarmen. Aber jetzt nennt Er es wieder „Begnadigte“, das Gnade erfahren hat.
Auch heute noch inmitten einer Christenheit, in dem es keinen Platz für den Christus der Schriften gibt und das Wort Gottes von allen Seiten angegriffen wird, ist die Liebe zum Herrn Jesus das einfache Kennzeichen für jemanden, der treu sein will. Diese Liebe wird sichtbar im Gehorsam gegenüber dem Wort Gottes.