Behandelter Abschnitt Hes 45,18-20
Verse 18–20 | Opfergabe zu Neujahr
18 So spricht der Herr, HERR: Im ersten [Monat], am Ersten des Monats, sollst du einen jungen Stier ohne Fehl nehmen und das Heiligtum entsündigen. 19 Und der Priester soll vom Blut des Sündopfers nehmen und es an die Türpfosten des Hauses und an die vier Ecken der Umwandung des Altars und an die Pfosten der Tore des inneren Vorhofs tun. 20 Und ebenso sollst du am Siebten des Monats für den tun, der aus Versehen sündigt, und für den Einfältigen. Und so sollt ihr Sühnung für das Haus tun.
Der Herr, HERR, hat eine weitere Vorschrift bezüglich des Beginns eines neuen Jahres, „im ersten [Monat], am Ersten des Monats“ (Vers 18). Dieser Ausdruck findet sich auch in 1. Mose 8 (1Mo 8,13). Dort bezieht er sich auf die Erde, die zum Vorschein kam, nachdem die Wasser der Sintflut versiegt sind, d. h. auf eine durch das Gericht gereinigte Erde. Gott hat „die Fläche [oder: das Aussehen] des Erdbodens“ erneuert (Ps 104,30b). Das ist die Situation, die wir auch hier haben, die des Friedensreiches.
So wie Noah Gott opferte, nachdem er aus der Arche gegangen ist, so gibt es auch hier ein Opfer. Ein junger Stier ohne Fehl soll als Sündopfer genommen werden, um das Heiligtum zu reinigen. Die Reinigung erfolgt durch den Priester, der etwas von dem Blut an die Türpfosten „des Hauses“, d. h. des Tempels, an die vier Ecken der Umwandung des Altars und an die Pfosten der Tore des inneren Vorhofs tut (Vers 19). Diese Handlungen erinnern an das Passahfest in Ägypten, wenn ein neues Jahr beginnt und wo ebenfalls Blut an die Türpfosten getan wurde (2Mo 12,2.7).
Mit dem Anbruch des Friedensreiches und dem Einzug des HERRN in seinem Tempel beginnt ein neuer Abschnitt in der Geschichte des Volkes. Das Volk ist nun wirklich das Volk des HERRN. Diese neue Beziehung gründet sich auf das Werk des Herrn Jesus. Aber auch im Friedensreich können Menschen noch sündigen (Jes 65,20). Das Werk des Herrn Jesus gilt dann immer noch, besonders für jemanden, der wegen ungewollter, unbewusster Sünde keine Gemeinschaft mit Gott haben kann (Vers 20; 3Mo 4,13; 4Mo 15,22). Durch das Blut ist die Versöhnung hergestellt worden und Gott sieht die Sünden nicht mehr. So findet die Versöhnung zweimal im Jahr statt: am ersten Tag (Vers 18) und am siebten Tag (Vers 20a) des ersten Monats.
In unserer Zeit beginnt mit jeder Bekehrung ein neuer Abschnitt im Leben eines Menschen. Das Gleiche gilt für ein Kind Gottes, das in die Irre gegangen ist, aber zu Ihm zurückkehrt. Jede Wiederherstellung – die der Beginn eines neuen Zeitabschnitts ist – kann nur auf dem Fundament des Opfers Christi geschehen.