Behandelter Abschnitt Hes 44,4-9
Verse 4–9 | Das Heiligtum wird nicht wieder entweiht
4 Und er brachte mich auf dem Weg des Nordtores vor das Haus; und ich sah: Und siehe, die Herrlichkeit des HERRN erfüllte das Haus des HERRN; und ich fiel nieder auf mein Angesicht. 5 Und der HERR sprach zu mir: Menschensohn, richte dein Herz darauf, und sieh mit deinen Augen und höre mit deinen Ohren alles, was ich mit dir bezüglich aller Satzungen des Hauses des HERRN und bezüglich aller seiner Gesetze rede; und richte dein Herz auf den Eingang des Hauses samt allen Ausgängen des Heiligtums. 6 Und sprich zu den Widerspenstigen, zu dem Haus Israel: So spricht der Herr, HERR: Lasst es genug sein an allen euren Gräueln, Haus Israel! – 7 indem ihr Söhne der Fremde, unbeschnitten am Herzen und unbeschnitten am Fleisch, hineinführtet, um in meinem Heiligtum zu sein, um mein Haus zu entweihen, wenn ihr meine Speise, Fett und Blut, darbrachtet, so dass sie meinen Bund brachen zu allen euren Gräueln hinzu. 8 Und ihr habt den Dienst meiner heiligen Dinge nicht versehen, sondern habt sie euch dazu gesetzt, meinen Dienst in meinem Heiligtum zu versehen. 9 So spricht der Herr, HERR: Kein Sohn der Fremde, unbeschnitten am Herzen und unbeschnitten am Fleisch, von allen Söhnen der Fremde, die inmitten der Kinder Israel sind, soll in mein Heiligtum kommen.
Obwohl der Tempelrundgang beendet ist, begleitet der Mann Hesekiel weiter. Er führt ihn durch das innere Nordtor zur Vorderseite des Hauses (Vers 4). Dort sieht Hesekiel noch einmal, und nun zum letzten Mal, die Herrlichkeit des HERRN. Dies veranlasst ihn wiederum, sich in Anbetung vor dem HERRN niederzuwerfen. Der HERR hat Anweisungen für Hesekiel und sagt ihm, er solle alles, was Er zu ihm sprechen und was er sehen wird, gut in sich aufnehmen, indem er es genau anschaut und aufmerksam zuhört (Vers 5). Die Anweisungen betreffen die Satzungen seines Hauses und alle dazugehörigen Gesetze. Hesekiel soll auch sein Herz richten auf diejenigen, die das Haus betreten, sowie auf alle, die es nicht betreten dürfen.
Nach dieser allgemeinen und zugleich eindringlichen Mitteilung sagt der HERR Hesekiel, was er dem widerspenstigen Volk sagen soll (Vers 6). Die begangenen Gräueltaten werden dem ganzen Volk zur Last gelegt. Worin die Gräuel bestehen, wird deutlich gesagt (Vers 7): Sie haben das Haus des HERRN auf schreckliche Weise entweiht, indem sie Menschen hineinbrachten, die völlig außerhalb des Bundes des HERRN mit seinem Volk stehen. Sie haben ihnen erlaubt, an den heiligen Opfern teilzunehmen. Es ist bereits für den Israeliten verboten, das Fett und das Blut zu essen (3Mo 7,22-27), geschweige denn für den Ausländer. Das Fett und das Blut gehören ganz dem HERRN. So haben sie den Bund des HERRN mit ihren Gräueln gebrochen.
Das Gleiche gilt für uns. Es ist unmöglich, mit Ungläubigen, die keine Verbindung zum Herrn Jesus haben, das Abendmahl oder einen gemeinsamen Gottesdienst zu feiern, um Ihn zu ehren (2Kor 6,14-18; 7,1). Zwischen einem Gläubigen und einem Ungläubigen ist keine geistliche Gemeinschaft möglich. Schließlich haben Ungläubige kein neues Leben. Neues Leben erhält man nur durch Buße und Umkehr zu Gott und den Glauben an den Herrn Jesus. Das Herz von Ungläubigen ist nicht rein. Deshalb müssen wir auch dafür sorgen, dass nur Kinder Gottes beim Abendmahl empfangen werden. Der Vollständigkeit halber muss hinzugefügt werden, dass auch klar sein muss, dass diese Kinder Gottes Sünde in ihrer Lehre und ihrem Leben ablehnen und auch nicht mit ihr in Verbindung gebracht werden wollen.
Außerdem haben die Israeliten ihre Aufgabe nicht wahrgenommen in den heiligen Dingen des HERRN (Vers 8). Sie ließen ihre Dienste von anderen erledigen, möglicherweise von ihren Sklaven. Sie selbst haben kein Interesse am HERRN, aber sie wollen trotzdem den Eindruck erwecken, dass sie religiös sind. So haben sie auf verschiedene Weise ihre Verachtung für den HERRN und seinen Dienst gezeigt. Wir sehen diese Verachtung in unserer Zeit zum Beispiel in Gemeinden oder Kirchen, die ungläubige Musiker engagieren, um Gottesdienste zu begleiten, oder die einen Pastor einsetzen oder behalten, der die Existenz Gottes leugnet.
Der HERR besteht darauf, dass dieses Verhalten abgelegt werden soll (Vers 9). Ein Fremder, der keinen Anteil am Bund des HERRN hat, darf sein Heiligtum nicht betreten. Nur die, die der HERR berufen hat, dürfen am Altar dienen. Nirgendwo ist das irdische Heiligtum heiliger als im Friedensreich, wo alles Gottes Heiligkeit atmet.