Behandelter Abschnitt Hes 34,17-22
Verse 17–22 | Der HERR richtet
17 Und ihr, meine Herde, so spricht der Herr, HERR: Siehe, ich werde richten zwischen Schaf und Schaf, den Widdern und den Böcken. 18 Ist es euch zu wenig, dass ihr die gute Weide abweidet und das Übrige eurer Weide mit euren Füßen zertretet und dass ihr das geklärte Wasser trinkt und das Übriggebliebene mit euren Füßen trübt? 19 Und meine Schafe sollen abweiden, was mit euren Füßen zertreten, und trinken, was mit euren Füßen getrübt ist? 20 Darum, so spricht der Herr, HERR, zu ihnen: Siehe, ich bin da, und ich werde richten zwischen fettem Schaf und magerem Schaf. 21 Weil ihr alle Schwachen mit Seite und Schulter verdrängt und mit euren Hörnern stoßt, bis ihr sie nach außen hin zerstreut habt, 22 so will ich meine Schafe retten, damit sie nicht mehr zur Beute seien; und ich werde richten zwischen Schaf und Schaf.
Der HERR wird auch das Unrecht vergelten, das inmitten der Schafe seiner Herde geschehen ist (Vers 17). Es gibt auf der einen Seite die schwachen Schafe und auf der anderen Seite die starken Widder und Böcke. Die Widder und Böcke sind diejenigen, die den Führern geholfen haben, die schwachen, verletzbaren Mitschafe zu unterdrücken. Der HERR wird die Widder und die Böcke richten. Sie verdienen dieses Gericht doppelt, weil sie sich in zweierlei Hinsicht gegenüber den Schafen schuldig gemacht haben. Erstens: Sie weiden selbst auf der guten Weide (Vers 18). Die schwachen Schafe müssen sich mit dem begnügen, was die Hirten zertreten und verunreinigt haben.
Es bleibt eben nicht bei dem Abweiden der guten Weiden. Was übrig bleibt, wird von den Widdern und Böcken mit den Füßen zertreten, sodass es verdorben und ungenießbar wird. Das gilt sowohl für die Nahrung als auch für das Wasser (Vers 19). So arbeiten die Führer und ihre Anhänger immer daran, sich auf Kosten der Schwachen und Armen zu bereichern, während für Letztere nichts Genießbares übrig bleibt.
Der HERR wird sich für die Schwachen und Armen einsetzen (Vers 20). Die Schwachen werden von den Starken aus ihrer sicheren Umgebung verdrängt (Vers 21). In der Herde gilt das Recht des Stärkeren. Die Starken zerstören nicht nur, was essbar ist, sondern stoßen auch die Schwachen aus der Herde. Ihnen wird jede Sicherheit und Geborgenheit genommen. Sie sind Beute der wilden Tiere, also der feindlichen Völker (Vers 22; Vers 28).
Aber der HERR wird diesem Verhalten Einhalt gebieten. Er wird für seine Schafe eintreten und sie erlösen und beschützen. Er richtet „zwischen Schaf und Schaf“, was bedeutet, dass Er völlig gerecht und unterschiedslos richtet. Und nur sein Gericht zählt.