Behandelter Abschnitt Hes 21,29-32
Verse 29–32 | Der letzte König
29 Darum, so spricht der Herr, HERR: Weil ihr eure Ungerechtigkeit in Erinnerung bringt, indem eure Übertretungen offenbar werden, so dass eure Sünden in allen euren Handlungen zum Vorschein kommen – weil ihr in Erinnerung kommt, werdet ihr von der Hand ergriffen werden. 30 Und du, Unheiliger, Gottloser, Fürst Israels, dessen Tag gekommen ist zur Zeit der Ungerechtigkeit des Endes – 31 so spricht der Herr, HERR: Weg mit dem Kopfbund und fort mit der Krone! Dies wird nicht mehr sein. Das Niedrige werde erhöht und das Hohe erniedrigt! 32 Umgestürzt, umgestürzt, umgestürzt will ich sie machen; auch dies wird nicht mehr sein – bis der kommt, dem das Recht gehört: Dem werde ich es geben.
Juda selbst sorgt dafür, dass ihrer Ungerechtigkeit gedacht wird, weil sie weiter sündigen (Vers 29). Ein Ankläger ist nicht nötig, denn das Volk klagt sich selbst mit seinen öffentlich gewordenen Sünden an. Diese liefern Israel dem Urteil der harten Hand Nebukadnezars aus.
Der große Schuldige ist der „Unheilige, Gottlose, Fürst Israels“, womit Zedekia gemeint ist (Vers 30). In seiner vollen Anwendung geht es hier um den Antichristen. Der Tag der Abrechnung ist gekommen, denn seine
Ungerechtigkeit hat sich bis zu ihrem Höhepunkt gesteigert. Er wird sein Königtum verlieren. Die Krone als Zeichen dafür wird ihm weggenommen werden (Vers 31). Auch der Kopfbund wird von ihm weggenommen werden. Der Kopfbund ist eine Zierde des Hohenpriesters (2Mo 28,4; 29,6; 3Mo 8,9). Vielleicht hat sich Zedekia eine priesterliche Würde angemaßt.
Es wird eine völlige Veränderung seiner Lebensumstände eintreten. Dies geschieht nach dem Prinzip, dass Gott die erhöht, die sich selbst erniedrigen, und die erniedrigt, die sich selbst erhöhen (Lk 14,11). Diejenigen, die sich vor seinem Gericht beugen, das er durch Nebukadnezar über sie bringt, wird Er erhöhen (vgl. 2Kön 25,27-30). Diejenigen, die sich gegen dieses Gericht erheben, wird Er dem Gericht überlassen, wie es Zedekia erfahren wird.
Das dreimal wiederholte „umgestürzt“ zeigt das Gericht über Jerusalem an (Vers 32). Diese Stadt wird zu einer beispiellosen Ruine werden. Dass es dreimal wiederholt wird, deutet darauf hin, dass das Gericht unwiderruflich und äußerst kraftvoll sein wird.
Die Zerstörung Jerusalems und die Entthronung Zedekias – und die zukünftige Entthronung des Antichristen – werden jedoch nicht das Ende sein. Gott wird auch diesen Zustand noch ändern. Die Unheilsweissagung endet mit einer Verheißung. Gott wird das Land und die Krone demjenigen geben, dem sie zusteht, nämlich dem Messias. Ihm wird Er den Thron Davids geben.