Behandelter Abschnitt Hes 20,18-26
Verse 18–26 | Abgötterei der Kinder in der Wüste
18 Und ich sprach zu ihren Kindern in der Wüste: Wandelt nicht in den Satzungen eurer Väter und haltet ihre Rechte nicht und verunreinigt euch nicht mit ihren Götzen. 19 Ich bin der HERR, euer Gott: Wandelt in meinen Satzungen und haltet meine Rechte und tut sie 20 und heiligt meine Sabbate, damit sie zum Denkzeichen seien zwischen mir und euch, damit ihr wisst, dass ich der HERR bin, euer Gott. 21 Aber die Kinder waren widerspenstig gegen mich; sie wandelten nicht in meinen Satzungen und hielten meine Rechte nicht, um sie zu tun, durch die der Mensch, wenn er sie tut, leben wird; sie entweihten meine Sabbate. Da gedachte ich meinen Grimm über sie auszugießen, meinen Zorn an ihnen zu vollenden in der Wüste. 22 Aber ich zog meine Hand zurück und handelte um meines Namens willen, damit er nicht entweiht würde vor den Augen der Nationen, vor deren Augen ich sie herausgeführt hatte. 23 Auch erhob ich ihnen meine Hand in der Wüste, dass ich sie unter die Nationen versprengen und sie in die Länder zerstreuen würde, 24 weil sie meine Rechte nicht taten und meine Satzungen verwarfen und meine Sabbate entweihten und ihre Augen hinter den Götzen ihrer Väter her waren. 25 Und auch ich gab ihnen Satzungen, die nicht gut waren, und Rechte, durch die sie nicht leben konnten. 26 Und ich verunreinigte sie durch ihre Gaben, indem sie alles, was den Mutterschoß durchbricht, durchs [Feuer] gehen ließen – damit ich sie verwüstete, damit sie wissen möchten, dass ich der HERR bin.
Nachdem die ältere Generation in der Wüste gefallen ist, richtet der HERR das Wort an ihre Kinder (Vers 18). Er warnt sie, dass sie doch nicht dem Beispiel ihrer Väter folgen, und tut ihnen kund, dass Er ihr Gott ist, und befiehlt ihnen, in seinen Satzungen zu wandeln und seine Rechte zu halten (Vers 19). Auch befiehlt Er ihnen, seine Sabbate zu heiligen, wie Er ihren Vätern geboten hat (Vers 20). Wieder spricht Er davon, dass der Sabbat ein Zeichen zwischen Ihm und ihnen ist und dass sie daran wissen werden, dass Er der HERR, ihr Gott, ist.
Leider ist die Reaktion der Kinder nicht anders als die ihrer Väter. Auch die Kinder sind widerspenstig gegen Ihn (Vers 21; 4Mo 25,1-9). Auch sie bleiben seinen Satzungen und Rechten nicht treu. Und wieder weist der
HERR darauf hin, dass das Halten dieser Satzungen und Rechte Leben bedeutet (3Mo 18,5). Er möchte, dass sie leben. Sie wählen also bewusst den Tod, indem sie sich nicht darum kümmern. Anstatt die Sabbate zu heiligen, entweihten sie sie. Damit erregten sie den Zorn Gottes. Er kündigte an, dass Er in der Wüste seinen Grimm über sie ausgießen und sie töten würde.
Aber Gott zieht in seiner Barmherzigkeit seine Hand zurück, die im Zorn gegen sie ausgestreckt war, und vernichtet sie nicht (Vers 22). Wenn Er sie in der Wüste töten würde, wäre sein Name vor den Augen der Nationen entweiht. Diese Nationen könnten dann sagen, dass Er nicht in der Lage war, das Volk, das Er aus Ägypten herausgeführt hat, auch durch die Wüste zu führen. Deshalb will Er mit seinem Volk anders handeln. Er schwört schon in der Wüste, dass Er sie unter die Nationen in alle möglichen Länder zerstreuen wird (Vers 23; 3Mo 26,33.39; 5Mo 28,36.64).
Als Grund für diese Zerstreuung nennt Er ihren Ungehorsam gegenüber seinen Rechten, ihre Ablehnung seiner Satzungen und die Entweihung seiner Sabbate (Vers 24). Dies alles führte dazu, dass sie denselben Götzen folgten wie ihre Väter. Sie sind nicht besser als ihre Väter. Als Antwort darauf überlässt Gott sie ihren eigenen Satzungen (Vers 25). Sie wählen ihre eigenen Satzungen, nach denen sie leben wollen. Die Bedeutung dieses Verses ist, dass Er sein Volk ihren eigenen Satzungen und Rechten überlässt, wenn sie Ihm nicht gehorchen wollen. Er lässt sie auf ihrem selbstbestimmten Weg gehen. Gott straft sein Volk, indem Er sie tun lässt, was sie gerne tun (Apg 7,42.43; Ps 81,12.13; Röm 1,24.26.28).
Die Gaben, die das Volk den Götzen opfert, benutzt der HERR, um sie für unrein zu erklären (Vers 26). Sie opfern sogar ihre Kinder als Gaben für die Götzen. Darauf muss der Zorn Gottes in vollem Umfang kommen. Das Ende solcher verderbten heidnischen Praktiken ist die nationale Verwüstung.
Auch heute noch werden unzählige Kinder den Götzen geopfert. Denken wir an die unzähligen Abtreibungen, die durchgeführt wurden und werden. Wie viele Kinder sind abgetrieben worden, weil sie das persönliche Vergnügen der Eltern behindern? Das Gleiche gilt, wenn Eltern ihren Kindern ein Leben voller Habgier vorleben, was Götzendienst ist (Kol 3,5), und die Kinder dazu bringen, sich ebenfalls vom Herrn und seinem Weg abzuwenden.