Behandelter Abschnitt Jer 51,59-64
Verse 59–64 | Der Befehl an Seraja
59 Das Wort, das der Prophet Jeremia Seraja, dem Sohn Nerijas, des Sohnes Machsejas, gebot, als er mit Zedekia, dem König von Juda, im vierten Jahr seiner Regierung nach Babel zog; und Seraja war Reisemarschall. 60 Und Jeremia schrieb in ein Buch all das Unglück, das über Babel kommen sollte, alle diese Worte, die gegen Babel geschrieben sind. 61 Und Jeremia sprach zu Seraja: Wenn du nach Babel kommst, so sieh zu und lies alle diese Worte 62 und sprich: HERR, du hast gegen diesen Ort geredet, dass du ihn ausrotten wirst, so dass kein Bewohner mehr darin sei, weder Mensch noch Vieh, sondern dass er zu ewigen Wüsteneien werden solle. 63 Und es soll geschehen, wenn du dieses Buch zu Ende gelesen hast, so binde einen Stein daran und wirf es mitten in den Euphrat 64 und sprich: So wird Babel versinken und nicht wieder emporkommen wegen des Unglücks, das ich über es bringe; und sie werden erliegen. – Bis hierher die Worte Jeremias.
Am Ende der langen Prophezeiung gegen Babel, nach all den Worten, die Jeremia über Babel gesprochen hat, hat er einen Befehl für Seraja (Vers 59). Seraja ist wahrscheinlich der Bruder von Baruch (Jer 32,12) und Reisemarschall oder Quartiermeister von Zedekia. Als Quartiermeister soll er dafür sorgen, dass der König überall, wohin er reist, ein gutes Zuhause hat.
Im vierten Jahr der Herrschaft Zedekias geht er nach Babel. Jeremia hat das ganze Unglück, das er über Babel ankündigte, in ein Buch geschrieben (Vers 60). Das sind die Worte, die wahrscheinlich von Baruch aufgeschrieben wurden, als Jeremia sie aussprach. Er gibt das Buch an Seraja, als er nach Babel geht. Wenn er in Babel ankommt, muss er sich zuerst genau umsehen (Vers 61). Er wird die ganze Herrlichkeit und Macht Babels sehen.
Dann soll er alle Worte des Buches lesen. Er soll dies mit dem Gebet zum HERRN tun, weil Er diese Worte über Babel gesprochen hat (Vers 62). Als wahrer Elia wird er sich bewusst sein, dass er vor dem HERRN steht und nicht vor der Macht Babels (vgl. 1Kön 17,1a). Für Babel wird das vom HERRN angekündigte Ende sicher kommen. Es wird nichts davon übrig bleiben. Jeremia kündigte den Untergang Babels an, wie er auch den von Juda und Jerusalem ankündigte, auch wenn von beiden Untergängen noch nicht viel zu sehen ist und auch wenn viele gar nicht daran glauben.
Als Seraja mit dem Vorlesen fertig ist, muss er einen Stein an das Buch binden und es in die Mitte des Euphrat werfen, wo der Fluss am tiefsten ist (Vers 63). Wenn er das getan hat, muss er erklären, warum er das getan hat, was diese Tat bedeutet (Vers 64). So wie das Buch in die Tiefe des Flusses gesunken ist, um nie wieder hochzukommen, wird auch Babel versinken und sich nie wieder erheben (Off 18,21). Das ist das Gericht, das der HERR über Babel verhängt hat. Die zermürbenden Bemühungen, Babel über Wasser zu halten, bleiben erfolglos. Wir sehen hier, dass Jeremia in der Zeit, in der er zur Unterwerfung Babels aufruft, gleichzeitig den endgültigen Fall dieser Stadt ankündigt.
Damit enden die Worte Jeremias. Sein Dienst ist zu Ende. Seine Weissagung gegen Babel soll eine Ermutigung für den Glauben des Volkes von Juda sein. Das folgende Kapitel beschreibt die Eroberung Jerusalems durch Nebukadrezar. Aber es wird vorher deutlich und klar gesagt, dass Nebukadrezars Macht weder unbegrenzt noch endlos ist. Gott hat das letzte Wort. Dieses Wissen gibt nur dann Halt, wenn wir Gott und seinem Wort vertrauen.