Behandelter Abschnitt Jer 50,17-20
Verse 17–20 | Trost für Israel
17 Israel ist ein versprengtes Schaf, das Löwen verscheucht haben. Zuerst hat der König von Assyrien es gefressen, und nun zuletzt hat Nebukadrezar, der König von Babel, ihm die Knochen zermalmt. 18 Darum, so spricht der HERR der Heerscharen, der Gott Israels: Siehe, ich suche den König von Babel und sein Land heim, wie ich den König von Assyrien heimgesucht habe. 19 Und ich will Israel zu seinem Weideplatz zurückbringen, dass es den Karmel und Basan beweide und seine Seele sich sättige auf dem Gebirge Ephraim und in Gilead. 20 In jenen Tagen und zu jener Zeit, spricht der HERR, wird Israels Ungerechtigkeit gesucht werden, und sie wird nicht da sein, und die Sünden Judas, und sie werden nicht gefunden werden; denn ich will denen vergeben, die ich übrig lasse.
Nach der Beschreibung des Gerichts über Babel kommt ein weiteres Wort über Israel (Vers 17). Das Volk Gottes wird mit einem in die Enge getriebenen Schaf verglichen, das von zwei Löwen gejagt wird. Der eine Löwe ist der König von Assyrien, der andere der König von Babel. Sie haben nichts von Israel übrig gelassen. Deshalb wird der HERR beide Nationen bestrafen (Vers 18). Assyrien wurde bereits bestraft, da es der Macht von Nebukadrezar ausgeliefert wurde. Der König von Babel wird das gleiche Schicksal erleiden wie Assyrien und wird seinerseits von dem nächsten Weltreich gerichtet werden, das Gott dafür aufrichtet, nämlich den Medern und Persern.
Wie Gott die Nationen für ihr herzloses Verhalten gegenüber seinem Volk straft, so wird Er sich über sein Volk erbarmen (Vers 19). Er wird sein Volk in seine Wohnstätte zurückbringen und es dort in Frieden und Ruhe leben lassen: Das ist der Karmel im Nordwesten, Basan im Nordosten, Ephraim, das Zehnstämmereich im Land und Gilead in der Region auf der anderen Seite des Jordans. Dies wird geschehen „in jenen Tagen und zu jener Zeit“, das sind die Tage und die Zeit des zukünftigen Friedensreichs (Vers 20).
Dann wird das ganze Volk, Israel und Juda, im Land wiederhergestellt werden, weil sie von ihrer Schuld und ihren Sünden frei sein werden. Das liegt daran, dass der Herr dem Überrest, der „ganz Israel“ ist, Vergebung geschenkt hat (Röm 11,26). Deshalb ist jede Suche nach Ungerechtigkeit oder Sünde vergeblich. So macht es Gott, wenn Er Sünden vergibt: Er löscht sie aus, sie sind weg und auch aus seinem Gedächtnis verschwunden. Das ist möglich, weil Christus die Sünden derer, denen sie vergeben werden, getragen hat, und sie werden jedem vergeben, der seine Sünden bereut und an den Herrn Jesus glaubt.