Behandelter Abschnitt Jer 38,24-28
Verse 24–28 | Fragen der Fürsten
24 Und Zedekia sprach zu Jeremia: Niemand soll von diesen Worten wissen, damit du nicht stirbst! 25 Und wenn die Fürsten hören, dass ich mit dir geredet habe, und zu dir kommen und zu dir sprechen: Berichte uns doch, was du zum König geredet hast, verhehle es uns nicht, dass wir dich nicht töten; und was hat der König zu dir geredet?, 26 so sollst du ihnen sagen: Ich legte mein Flehen vor dem König nieder, dass er mich nicht in das Haus Jonathans zurückbrächte, um dort zu sterben. 27 Und alle Fürsten kamen zu Jeremia und fragten ihn; und er berichtete ihnen nach allen jenen Worten, die der König geboten hatte. Und sie wandten sich schweigend von ihm ab, denn die Sache war nicht bekannt geworden. 28 Und Jeremia blieb im Gefängnishof bis zu dem Tag, an dem Jerusalem eingenommen wurde.
Als Jeremia seine Rede beendet hat, befiehlt Zedekia ihm, mit niemandem darüber zu sprechen (Vers 24). Wenn Jeremia dem nachkommt, wird er nicht sterben. Der Schwächling verpasst die Gelegenheit, gerettet zu werden und die Stadt zu retten. Das Einzige, was er fürchtet, sind die Menschen, die ihn umgeben (Vers 25). Von dieser Seite sieht er Probleme voraus und will sich vor ihnen schützen. Dass er es mit dem ewigen Gott zu tun hat, ignoriert er. Er kennt seine Fürsten und weiß, dass sie Jeremia fragen werden, was er mit ihm besprochen hat. Sie werden Jeremia mit dem Tod bedrohen, wenn er es ihnen nicht sagt.
Zedekia legt Jeremia in den Mund, was er den Fürsten antworten soll (Vers 26). Alles, was er den Fürsten zu sagen hat, ist, dass er darum gebeten hat, dass er nicht mehr in das Haus Jonathans gehen müsse, um dort zu sterben. Jeremia hat das auch gebeten, allerdings nicht in diesem, sondern in ihrem ersten Gespräch (Jer 37,20). Zedekia hat das Vorgehen der Fürsten richtig eingeschätzt. Sie kommen zu Jeremia und befragen ihn zu dem Gespräch, das er mit Zedekia hatte (Vers 27). Jeremia antwortet mit den Worten, die der König zu ihm gesagt hat. Damit sind die Fürsten zufrieden und sie lassen Jeremia in Ruhe. Jeremia verbringt den Rest seiner Tage im Gefängnishof, bis zu dem Tag, an dem Jerusalem eingenommen wird (Vers 28).
Der Satz „blieb im Gefängnishof bis zu dem Tag, an dem Jerusalem eingenommen wurde“ zeigt, dass er zu diesem Zeitpunkt noch lebt, was ein
Beweis für Gottes Treue zu ihm ist. Gott beweist, dass Er diejenigen bewahrt, die auf seine Zusage der Bewahrung vertrauen und seinem Wort gehorsam sind. Nicht jeder Gläubige erhält die Zusage der Bewahrung vor Krankheit oder Tod. Jeder Gläubige erhält aber die Verheißung des Herrn, dass Er das in Ihn gesetzte Vertrauen nicht zuschanden werden lässt.