Behandelter Abschnitt Jer 34,1-7
Verse 1–7 | Ankündigung des Endes von Zedekia
1 Das Wort, das von Seiten des HERRN an Jeremia erging, als Nebukadrezar, der König von Babel, und sein ganzes Heer und alle Königreiche der Erde, die unter der Herrschaft seiner Hand waren, und alle Völker gegen Jerusalem und gegen alle seine Städte kämpften – [und] es lautete: 2 So spricht der HERR, der Gott Israels: Geh und sprich zu Zedekia, dem König von Juda, und sage ihm: So spricht der HERR: Siehe, ich gebe diese Stadt in die Hand des Königs von Babel, dass er sie mit Feuer verbrennt. 3 Und du wirst seiner Hand nicht entkommen, sondern gewiss ergriffen und in seine Hand gegeben werden; und deine Augen werden die Augen des Königs von Babel sehen, und sein Mund wird mit deinem Mund reden, und du wirst nach Babel kommen. 4 Doch höre das Wort des HERRN, Zedekia, König von Juda! So spricht der HERR über dich: Du wirst nicht durchs Schwert sterben; 5 in Frieden wirst du sterben. Und man wird dir einen Brand machen wie die Brände deiner Väter, der früheren Könige, die vor dir gewesen sind. Und man wird über dich klagen: „Wehe, Herr!“ Denn ich habe das Wort geredet, spricht der HERR. 6 Und Jeremia, der Prophet, redete zu Zedekia, dem König von Juda, alle diese Worte in Jerusalem, 7 während das Heer des Königs von Babel gegen Jerusalem und gegen alle übrig gebliebenen Städte Judas kämpfte, gegen Lachis und gegen Aseka; denn diese waren als feste Städte unter den Städten Judas übrig geblieben.
Nach dem „Buch des Trostes“ (Jeremia 30-33) sind wir wieder im Alltag. Das Wort des HERRN kommt zu Jeremia in dem Moment, als die ganze Welt gegen Jerusalem versammelt ist (Vers 1). Nebukadnezar und sein ganzes Heer und alle Königreiche, über die er herrscht, und alle Völker, über die er nicht herrscht, kämpften gegen Jerusalem und alle Städte, die dazugehören. Jerusalem ist das Ziel. In dieser Situation gibt der HERR Jeremia den Auftrag, zu Zedekia zu gehen und ihm zu sagen, dass Er die Stadt in die Hände Nebukadnezars geben wird, der sie mit Feuer verbrennen wird (Vers 2).
Der HERR spielt auf die Flucht Zedekias an, wenn Er sagt, dass Er sicherlich ergriffen und persönlich vor Nebukadnezar gebracht werden wird (Vers
3). Sein Fliehen wird vergeblich sein. Er wird nach Babel geführt werden. Er wird dem König von Babel von Angesicht zu Angesicht gegenüberstehen, aber Babel selbst wird er nicht sehen, weil seine Augen ausgestochen werden, bevor er nach Babel gebracht wird (Jer 52,11; Hes 12,13b).
In seiner Gnade sagt der HERR auch, dass Zedekia nicht durch das Schwert sterben wird (Vers 4), sondern in Frieden in Babel. Es ist sogar so, dass man ihm einen Brand machen wird (vgl. 2Chr 16,14; 21,19). Das ist ein unerwartetes Zeichen der Ehrbezeugung für diesen doch so bösen König, der offenbar noch eine gewisse Sorge um sein Volk hatte (Vers 5).
Noch einmal weist der Geist Gottes auf die Umstände hin, unter denen Jeremia alle seine Worte zu Zedekia spricht (Vers 6). Der Kampf um Jerusalem und alle Städte Judas, die noch nicht gefallen sind, ist in vollem Gang (Vers 7). Zwei verbliebene Städte werden namentlich erwähnt, weil Rehabeam sie als Festungen errichten ließ (2Chr 11,5.9) und dort der Widerstand am heftigsten ist.