Behandelter Abschnitt Jer 33,6-13
Verse 6–13 | Tage der Rückkehr und Freude
6 Siehe, ich will ihr einen Verband anlegen und Heilung [bringen] und sie heilen, und ich will ihnen eine Fülle von Frieden und Wahrheit offenbaren. 7 Und ich werde die Gefangenschaft Judas und die Gefangenschaft Israels wenden und werde sie bauen wie im Anfang. 8 Und ich werde sie reinigen von all ihrer Ungerechtigkeit, womit sie gegen mich gesündigt haben; und ich werde alle ihre Ungerechtigkeiten vergeben, womit sie gegen mich gesündigt haben und womit sie von mir abgefallen sind. 9 Und sie soll mir zum Freudennamen, zum Ruhm und zum Schmuck sein bei allen Nationen der Erde, die all das Gute hören werden, das ich ihnen tue. Und sie werden zittern und beben über all das Gute und über all den Frieden, den ich ihr angedeihen lasse. 10 So spricht der HERR: An diesem Ort, von dem ihr sagt: „Er ist verödet, ohne Menschen und ohne Vieh“, in den Städten Judas und auf den Straßen Jerusalems, die verwüstet sind, ohne Menschen und ohne Bewohner und ohne Vieh, wird wieder gehört werden 11 die Stimme der Wonne und die Stimme der Freude, die Stimme des Bräutigams und die Stimme der Braut, die Stimme derer, die sagen: Lobt den HERRN der Heerscharen, denn der HERR ist gut, denn seine Güte [währt] ewig! – [die Stimme] derer, die Lob in das Haus des HERRN bringen. Denn ich werde die Gefangenschaft des Landes wenden wie im Anfang, spricht der HERR. 12 So spricht der HERR der Heerscharen: An diesem Ort, der verödet ist, ohne Menschen und ohne Vieh, und in allen seinen Städten wird wieder eine Wohnung sein für die Hirten, die Herden lagern lassen. 13 In den Städten des Gebirges, in den Städten der Niederung und in den Städten des Südens und im Land Benjamin und in der Umgebung von Jerusalem und in den Städten Judas werden wieder die Herden unter den Händen des Zählers vorüberziehen, spricht der HERR.
Dann ertönt plötzlich das Wort der Wiederherstellung und Heilung (Vers 6). Der HERR selbst wird das bewirken. Das Ergebnis wird eine Fülle dauerhaften Friedens sein. Dann wird es nicht so sein, dass sich das Volk nach einer Zeit der Ruhe wieder abwendet, wie es in der Geschichte Israels so oft der Fall war und wie wir es zum Beispiel im Buch der Richter sehen. Diese Verheißung ist eine wunderbare Gnade. Gott ist in der Tat der Gott aller Gnade. Auch wir haben dauerhaften Frieden, wenn wir in Gemeinschaft mit Ihm auf seinem Weg wandeln und Ihm all unsere Nöte und Sorgen übergeben, im Vertrauen darauf, dass Er es gut machen wird (Phil 4,6.7).
Der HERR allein wird diese Umkehr bewirken (Vers 7). Eine kleine Vorerfüllung ist die Rückkehr aus Babel, aber dabei ist keine Rede von einem dauerhaften Frieden. Die volle Erfüllung dieser Verheißung wird im Friedensreich stattfinden. Dann wird die Gefangenschaft Judas und die Gefangenschaft Israels zu Ende sein und sie werden wieder aufgebaut werden wie früher, in den Tagen, als sie in das verheißene Land kamen. Es geht hier um zwei Gefangenschaften, eine von Juda und eine von Israel. Beide Reiche sind auf unterschiedliche Weise in Gefangenschaft gewesen. Juda war in Babel und Israel war in der Zerstreuung.
Um sie in diesen Segen zu bringen, muss der HERR sie zuerst von all ihrer Ungerechtigkeit (Einzahl) reinigen, mit der sie sich gegen Ihn versündigt haben (Vers 8). Wir können hier an die sündige Natur denken, die Quelle, aus der all ihre Ungerechtigkeit entsprang. Er wird sie reinigen, indem er ihnen alle ihre Ungerechtigkeiten (Mehrzahl) vergibt, mit denen sie gegen Ihn gesündigt und sich gegen Ihn aufgelehnt haben. Es sind zwei Formen von Ungerechtigkeiten: die der Sünden und die der Auflehnung. Beide sind Sünden gegen Gott. Die eine ist allgemeiner, indem man seinen eigenen Willen in einer Art von Unglauben und Ungehorsam tut. Die andere ist mehr gewalttätig, da sie jede Korrektur verwirft.
Die Stadt wird dann für den HERRN ein Name der Freude, des Lobes und des Schmucks werden (Vers 9). Jetzt ist Jerusalem noch ein Name, der dem HERRN Schande bringt und Kummer bereitet. Das wird sich ändern. Jerusalem bedeutet „Grundfesten des Friedens“. Alle Nationen der Erde werden einst die Stadt für ihre Pracht loben. Sie werden all das Gute hören, das der HERR an ihr tun wird.
Auch werden sie sich fürchten und zittern, gerade wegen all des Guten und all des Friedens, den der HERR für sein Volk bereitstellt. Sie haben immer gedacht, sie könnten Israel unterdrücken, und haben immer versucht, es auszurotten. Jetzt sehen sie, dass der HERR das Volk segnet. Sie sehen sich der Macht des HERRN gegenüber, der auf der Seite des Volkes steht, das sie vernichten wollten.
Der HERR fährt fort, von der großen Veränderung zu sprechen, die die Stadt und das Land in jener Zeit des Guten und des Friedens erfahren werden (Verse 10.11). Eine teilweise Erfüllung davon sehen wir in den Tagen von Esra und Nehemia, aber die endgültige, volle Erfüllung findet im Tausendjährigen Friedensreich statt. Alle Arten von Klängen der Freude werden wieder in der zerstörten und verwüsteten Stadt zu hören sein.
Es ist dann keine Freude ohne den HERRN. All diese Freude drückt sich darin aus, den HERRN zu loben, dass Er gut ist, weil seine Güte ewig währt. Dies ist der charakteristische Ausdruck für das Friedensreich. Das Lob des HERRN wird ausgedrückt in der Darbringung eines Dankopfers im Haus des HERRN, dem Tempel.
Das alles wird geschehen durch die Wende, die der HERR in der Gefangenschaft des Landes bringen wird. Dadurch wird das Land so werden, wie es am Anfang war, spricht der HERR. Nicht nur das Volk war in Gefangenschaft, sondern auch das Land war in Gefangenschaft. Das Land ist das Land des HERRN, aber es war in fremder Hand, weil Er es ihnen wegen der Untreue seines Volkes überlassen musste. Auch das wird in der Wende, die Er wirkt, ein Ende haben. Dann wird das Land und alles, was es hervorbringt, und jeder, der darin wohnt, Ihm völlig hingegeben sein.
Der HERR weist erneut darauf hin, dass all diese herrlichen Dinge an dem Ort geschehen werden, der jetzt wüst und öde ist (Vers 12). In Jerusalem und in allen Städten Judas wird es wieder Weideland geben, wo die Hirten ihre Herden lagern lassen. Es zeigt eine Szene der Fürsorge und des Friedens, der Ruhe und der Sicherheit. Alle Schafe, die dort sind, werden gezählt werden (Vers 13). Kein einziges wird vermisst werden. Das ist es, was der HERR mit seinem Volk tun wird. Es wird geschehen, weil der HERR es sagt. Jedes Mal lesen wir „spricht der HERR“ als Bestätigung, dass es definitiv kommen wird, weil Er es gesagt hat.