Behandelter Abschnitt Jer 29,10-14
Verse 10–14 | Siebzig Jahre Gefangenschaft
10 Denn so spricht der HERR: Sobald siebzig Jahre für Babel voll sind, werde ich mich euer annehmen und mein gutes Wort an euch erfüllen, euch an diesen Ort zurückzubringen. 11 Denn ich weiß ja die Gedanken, die ich über euch denke, spricht der HERR, Gedanken des Friedens und nicht zum Unglück, um euch Ausgang und Hoffnung zu gewähren. 12 Und ihr werdet mich anrufen und hingehen und zu mir beten, und ich werde auf euch hören. 13 Und ihr werdet mich suchen und finden, denn ihr werdet nach mir fragen mit eurem ganzen Herzen; 14 und ich werde mich von euch finden lassen, spricht der HERR. Und ich werde eure Gefangenschaft wenden und euch sammeln aus allen Nationen und aus allen Orten, wohin ich euch vertrieben habe, spricht der HERR; und ich werde euch an den Ort zurückbringen, von wo ich euch weggeführt habe.
Der HERR hat die Zeitspanne der Gefangenschaft für sein Volk bestimmt (Vers 10; Jer 25,11.12). Dieser Zeitraum wird nicht überschritten werden. Nach siebzig Jahren wird Er sich ihrer annehmen. Dann wird Er sein gutes Wort erfüllen und sie nach Jerusalem zurückbringen. Er kennt seine
Gedanken für sein Volk. Es sind gute Gedanken, Gedanken des Friedens und nicht zum Unglück.
Seine Gedanken betreffen die Zukunft seines Volkes, mit denen Er ihnen Hoffnung geben will (Vers 11). Er kennt diese Gedanken, sie beschäftigen Ihn und Er führt sie aus. Kennen wir auch seine guten Gedanken über uns? Vertrauen wir uns ihnen an? Für uns gibt es „eine lebendige Hoffnung durch [die] Auferstehung Jesu Christi von [den] Toten“ (1Pet 1,3).
Das Vertrauen auf die Güte des HERRN wird sich darin zeigen, dass man Ihn anruft und zu Ihm betet (Vers 12). Er wird darauf hören. Er wird von denen gefunden werden, die Ihn suchen und von ganzem Herzen nach Ihm fragen (Vers 13). Der Tempeldienst wird nicht vermittelnd gebraucht, um Ihm zu nahen, und die falschen Propheten werden dazu sicher nicht gebraucht.
Wenn sich jemand mit einem aufrichtigen Herzen an Ihn wendet, wird Er zuhören und antworten. Sie mögen sich verlassen fühlen, aber Er wird sich finden lassen, wenn sie Ihn in Geist und Wahrheit suchen (vgl. Joh 4,23.24). Der HERR verbindet hier die Befreiung aus der Gefangenschaft mit dem Gebet seines Volkes, das weit weg vom Tempel zu Ihm betet (Vers 14; 1Kön 8,46-51). Wie das funktioniert, sehen wir in dem, was Daniel tut (Dan 9,2.3).
Die Mehrheit des Volkes wird die Befreiung nicht mehr erleben; es sind vor allem die Jungen unter ihnen. Trotzdem sind auch die Älteren aufgerufen, dafür zu beten. Dadurch können sie zeigen, dass sie dem HERRN vertrauen, dass Er sein Wort erfüllt, und sie werden die jungen Leute ermutigen, auch dafür zu beten und auf seine Verheißungen für die Zukunft zu vertrauen.