Behandelter Abschnitt Jes 49,17-21
Verse 17–21 | Erstaunen
17 Deine Kinder eilen herbei, deine Zerstörer und deine Verwüster ziehen aus dir weg. 18 Erhebe ringsum deine Augen und sieh: Sie alle versammeln sich, kommen zu dir. [So wahr] ich lebe, spricht der HERR, du wirst sie alle wie ein Geschmeide anlegen und dich damit gürten wie eine Braut. 19 Denn deine Trümmer und deine Wüsteneien und dein zerstörtes Land – ja, nun wirst du zu eng werden für die Bewohner; und die dich verschlingen, werden fern sein. 20 Die Kinder deiner Kinderlosigkeit werden noch vor deinen Ohren sagen: Der Raum ist mir zu eng; mach mir Platz, dass ich wohnen kann. 21 Und du wirst in deinem Herzen sprechen: Wer hat mir diese geboren, da ich doch der Kinder beraubt und unfruchtbar war, verbannt und umherirrend? Und diese, wer hat sie großgezogen? Siehe, ich war ja allein übrig geblieben. Diese, wo waren sie?
Diese Verse bekräftigen wiederum die Verheißung von der endgültigen Sammlung der zerstreuten Verworfenen des Volkes zurück in ihrem Land. Es findet ein Wechsel der Bevölkerung statt. Die ursprüngliche Bevölkerung zieht schnell in das Land, und diejenigen, die das Land erobert und zerstört haben, ziehen weg (Vers 17). Die Kinder, von denen Zion dachte, sie seien verloren, kehren in Scharen zurück (Vers 18). Sie werden wie eine Zierde für das Land sein, so wie eine Braut für ihren Mann geschmückt wird.
Der Grund, angedeutet durch „denn“ (Vers 19), dass die Verwüster in die Ferne getrieben werden, ist, dass es nicht genug Platz für alle seine Bewohner geben wird. So zahlreich wird das Volk sein, dass Raum geschaffen werden muss (Vers 20). Das Volk von Zion ist in die Gefangenschaft gegangen, die Stadt war verlassen und einsam (Vers 21). Jetzt ist sie von einer Menge Kinder umgeben. Mit den „verbannten“ Kindern können durchaus die zwei Stämme und mit den „umherirrenden“ Kindern die zehn Stämme gemeint sein. Erstaunt fragen sie sich, wo sie gewesen sind und woher sie kommen. Die Antwort wird in den folgenden Versen gegeben.
Manchmal offenbart der Herr die Bedeutung seiner Handlungen nicht. Darin prüft Er unseren Glauben und lässt uns warten bis zu der von Ihm bestimmten Zeit, in der Er seine Handlungen und deren Bedeutung offenbart. Die Freude ist viel größer, wenn die Entfaltung kommt, als wenn es keine dunklen Umstände gegeben hätte. Auch die Herrlichkeit seiner Gnade wird viel größer sein.