Behandelter Abschnitt Jes 44,24-28
Verse 24–28 | Der HERR verheißt Wiederherstellung
24 So spricht der HERR, dein Erlöser und der dich von Mutterleib an gebildet hat: Ich, der HERR, bin es, der alles wirkt, der die Himmel ausspannte, ich allein, die Erde ausbreitete durch mich selbst; 25 der die Wunderzeichen der Lügner vereitelt und die Wahrsager zu Narren macht; der die Weisen zurückdrängt und ihr Wissen zur Torheit macht; 26 der das Wort seines Knechtes bestätigt und den Bescheid seiner Boten vollführt; der von Jerusalem spricht: Es soll bewohnt werden!, und von den Städten Judas: Sie sollen aufgebaut werden, und ich will seine Trümmer [wieder] aufrichten!, 27 der zu der Flut spricht: Versiege, und ich will deine Ströme austrocknen!, 28 der von Kores spricht: Mein Hirte und der all mein Wohlgefallen ausführt, und zwar, indem er von Jerusalem sagen wird: Es werde aufgebaut!, und vom Tempel: Er werde gegründet!
Der Erlöser Israels, der sein irdisches Volk vom Beginn ihrer Existenz an gebildet hat, ist der HERR, der alles gemacht hat (Vers 24). Er bildete sein Volk, aber auch Himmel und Erde. Er kann und wird auch Israel erlösen. Diese Erlösung wird nun erklärt. Jerusalem wird wieder aufgebaut werden und Babel wird gerichtet werden. Diese Erklärung beginnt mit „so spricht der HERR“ als Hinweis auf einen neuen Abschnitt.
Vers 25 bezieht sich auf die babylonischen Wahrsager. Vielleicht werden die dort lebenden Juden auch versucht sein, diese Wahrsager zu fragen, wie das alles ausgehen wird. Der HERR wird diesen Weg abschneiden. Er rechnet mit diesen Wahrsagern ab mit derselben Macht, womit Er Himmel und Erde erschaffen hat, und macht ihre sogenannte Erkenntnis zur Torheit (vgl. 1Kor 1,20b). Der HERR ist der Einzige, der die Zukunft wahrhaftig voraussagt (Jes 41,21-29), während die Wahrsager als Lügenfälscher entlarvt werden.
Der HERR verwandelt die Weisheit der Welt in Torheit, während Er das Wort seines Knechtes bewahrt und die Ankündigung seiner Boten ausführt (Vers 26; 1Kor 1,21.22). Lasst uns, denen die Botschaft des Evangeliums anvertraut wurde, daraus neuen Mut schöpfen. Inmitten von religiösem Aberglauben und verschiedenen Formen von Widerstand wissen wir, dass sein Wort nicht leer zu Ihm zurückkehren wird (Jes 55,11). Israel ist hier der treue Knecht, so wie alle treuen Propheten, durch die Gott seine Botschaft an sein Volk und die Nationen überbringt. Der Knecht ist nun auch derjenige, durch den Gott spricht. Wenn sein Wort treu weitergegeben wird, wird Er es aufrechterhalten, weil es sein Wort ist.
Um sein Wort gegenüber seinem Volk zu erfüllen, trocknet Er die Ströme von Babel aus (Vers 27). Aufs Neue (Jes 41,2.25) wird König Kores namentlich erwähnt, etwa 160 Jahre vor seinem Erscheinen. Dies ist ein Beweis dafür, dass nur Er, der eine wahre Gott, der Himmel und Erde erschaffen hat, in der Lage ist, diese Vorhersage zu machen.
Was Kores tun wird, wenn er die Flüsse von Babel trockenlegt, um es einzunehmen, dazu erhält er vom HERRN die Einsicht. Dadurch erhält er die Möglichkeit, den Untergang Babels zu bewirken und Jerusalem wiederherzustellen (Vers 28). Der HERR nennt Kores „mein Hirte“, weil er darin, als Werkzeug in seiner Hand, wie schwach auch immer, ein Bild des Herrn
Jesus ist, der sein Volk auf vollkommene und endgültige Weise erlösen und in den Segen einführen wird.