Behandelter Abschnitt Jes 42,13-17
Verse 13–17 | Der HERR zieht aus
13 Der HERR wird ausziehen wie ein Held, wie ein Kriegsmann den Eifer anfachen; er wird einen Schlachtruf, ja, ein gellendes Kriegsgeschrei erheben, sich als Held erweisen gegen seine Feinde. 14 Lange Zeit habe ich geschwiegen, war still, habe an mich gehalten. Wie eine Gebärende will ich tief aufatmen, schnauben und schnaufen zugleich. 15 Ich will Berge und Hügel öde machen und all ihr Kraut vertrocknen lassen; und ich will Ströme zu Inseln machen und Seen trockenlegen. 16 Und ich will die Blinden auf einem Weg führen, den sie nicht kennen; auf Pfaden, die sie nicht kennen, will ich sie schreiten lassen; die Finsternis vor ihnen will ich zum Licht machen und das Höckerige zur Ebene. Das sind die Dinge, die ich tun und nicht lassen werde. 17 Es werden zurückweichen, es werden tief beschämt werden, die auf das geschnitzte Bild vertrauen, die zu dem gegossenen Bild sagen: Du bist unser Gott!
Der HERR wird den König des Nordens vernichten (Dan 11,45) – und mit ihm die Herrschaft des Islam –, ebenso den falschen Propheten seines Volkes, den Antichristen, zusammen mit den zehn Königen und dem Tier, das über sie regiert. Zu diesem Zweck wird Er als Held ausziehen (Vers 13). Wenn sein Kriegseifer entfacht ist und Er den Schlachtruf ertönen lässt (vgl. Joel 3,16; Jer 25,30), werden die Feinde keine Chance haben.
Er hat sich lange zurückgehalten (Vers 14) und hat nicht offen eingegriffen, um sein unterdrücktes Volk zu befreien, ob es nun Israel oder die Gemeinde betrifft. Dies deutet auf seine Langmut hin, die für die heutige Zeit so charakteristisch ist, in der das Evangelium seiner Gnade verkündet wird, trotz aller Widerstände und Lästerungen und Abtrünnigkeit (2Pet 3,9).
Diese gegenwärtige Zeit wird zu Ende gehen. Das Schweigen Gottes ist nicht endlos. Er wird „einen Schlachtruf, ja, ein gellendes Kriegsgeschrei erheben“. Es ist, als ob all der aufgestaute Zorn über die Gottlosigkeit der Welt und alles, was seinem Volk angetan wurde, herauskommen wird (Röm 1,18). Mit der Glut seines Zorns wird Er „Berge und Hügel“, als Bild der feindlichen Mächte, und „all ihr Kraut“, als Bild ihres Wohlstandes und ihrer Werke, „vertrocknen lassen“ (Vers 15). Alle Quellen des Segens werden versiegen, alle Erfrischungen werden zu Ende gehen.
Im Gegensatz dazu wird Er seinem Volk Barmherzigkeit erweisen. Er wird denen, die durch die Sünde verblendet sind, die Augen öffnen für ihre Not und sie seine Rettung sehen lassen (Vers 16). Er wird sie aus ihrem Elend herausführen und sie auf einen Weg des Lichts und des Segens bringen, auf seinen eigenen Weg der Gerechtigkeit und des Friedens. Er wird die Dunkelheit für sie aufheben. Er wird die Straße von Hindernissen befreien und sie glatt und begehbar machen.
Dies bezieht sich in erster Linie auf die Erlösung aus der babylonischen Gefangenschaft und auf den Weg, auf dem sie von Babel nach Jerusalem zurückgeführt werden (vgl. Jes 43,19). Das Volk muss verstehen, dass nicht Kores, sondern der HERR derjenige ist, der sie erlöst. Kores ist nur ein Instrument in seiner Hand. Wieviel mehr wird der HERR in der Endzeit auf diese Weise zugunsten seines Volkes handeln. Außerdem ist die Beschreibung seines Handelns hier so allgemein, dass wir sie auf das gesamte Er-
lösungswerk des Herrn Jesus – Er ist der HERR – anwenden können, das Er für sein himmlisches Volk, die Gemeinde, getan hat.
Der HERR unterstreicht seine Worte mit einer feierlichen Doppelaussage, eine im positiven und eine im negativen Sinn, wobei sich beide Aussagen gegenseitig verstärken: Er wird es tun, und: Er wird sie nicht verlassen. Damit ist jeder Zweifel ausgeschlossen.
Dieses Handeln des HERRN hat auch eine Konsequenz für die Götzendiener (Vers 17). Wenn sie sehen, was Er für diejenigen getan hat, die ihr Vertrauen auf Ihn setzen, werden sie vor Entsetzen zurückschrecken und die Schamröte wird auf ihren Wangen sichtbar. Die Torheit ihres Götzendienstes und die Nutzlosigkeit ihrer Götzen werden in vollem Umfang sichtbar gemacht werden.