Behandelter Abschnitt Jes 40,6-8
Verse 6–8 | Das Fleisch gegenüber dem Wort Gottes
6 Stimme eines Sprechenden: Rufe! Und er spricht: Was soll ich rufen? „Alles Fleisch ist Gras, und all seine Anmut wie die Blume des Feldes. 7 Das Gras ist verdorrt, die Blume ist abgefallen; denn der Hauch des HERRN hat sie angeweht. Ja, das Volk ist Gras. 8 Das Gras ist verdorrt, die Blume ist abgefallen; aber das Wort unseres Gottes besteht in Ewigkeit.“
Nach der Beschreibung des herrlichen Zustands der Dinge in den Versen 3–5 wird eine andere Stimme gehört, die den Befehl zum Rufen gibt (Vers 6). Als Reaktion darauf wird die Frage aufgeworfen, was ausgerufen werden soll. Das erste Rufen in Vers 3 hat als Inhalt die Herrlichkeit und Pracht des HERRN. Der Inhalt des zweiten Rufes ist die Nichtigkeit des Menschen.
Die Antwort auf die Frage, was gerufen werden soll, beinhaltet zwei Aspekte. Auf der einen Seite wird die Vergänglichkeit des Fleisches erklärt und auf der anderen Seite die Unvergänglichkeit des Wortes Gottes (Verse 7.8; 1Pet 1,23-25). Was Gott sagt, das ist Er (Joh 8,25). So wie Er selbst ewig ist, ist auch sein Wort ewig. Das Wort ist auch eine Person (Joh 1,1; Off 19,13).
All die Herrlichkeit, mit der sich die Ungläubigen Israels rühmen, wird vergehen, während das, was Gott gesagt hat und wer Er ist, für immer bleiben wird. Gottes Wort wird sich bis zum kleinsten „Jota oder Strichlein“ erfüllen (Mt 5,18). Die ungläubige Masse wird verdorren wie das Gras. Dies ist ein bekanntes Bild aus Israel über die Auswirkungen der heißen und sehr trockenen Wüstenwinde, genannt Chamsin. Wenn dieser Wüstenwind weht, ist innerhalb von zwei Tagen alles, was wächst und blüht, verdorrt. Das ist es, was aus dem Menschen ohne Gott wird.
Für den Gläubigen ist es eine Ermutigung zu wissen, dass das Wort Gottes als unerschütterliche Stütze bleibt, wenn alle Stützen der Menschen und von Menschen wegfallen. Stärker kann der Kontrast zwischen der vergänglichen Natur des Menschen und dem unvergänglichen Wort Gottes nicht dargestellt werden.