Behandelter Abschnitt Jes 35,1-7
Verse 1–7 | Israel wird gedeihen
1 Die Wüste und das dürre Land werden sich freuen, und die Steppe wird frohlocken und aufblühen wie eine Narzisse. 2 Sie wird in voller Blüte stehen und frohlocken, ja, frohlockend und jubelnd. Die Herrlichkeit des Libanon ist ihr gegeben, die Pracht des Karmel und Sarons: Sehen werden sie die Herrlichkeit des HERRN, die Pracht unseres Gottes. 3 Stärkt die schlaffen Hände und macht fest die wankenden Knie! 4 Sagt zu denen, die zaghaften Herzens sind: Seid stark, fürchtet euch nicht! Siehe, euer Gott [kommt], Rache kommt, die Vergeltung Gottes! Er selbst kommt und wird euch retten. 5 Dann werden die Augen der Blinden aufgetan und die Ohren der Tauben geöffnet werden; 6 dann wird der Lahme springen wie ein Hirsch, und jubeln wird die Zunge des Stummen. Denn es brechen Wasser hervor in der Wüste und Bäche in der Steppe; 7 und die Luftspiegelung wird zum Teich und das dürre Land zu Wasserquellen; an der Wohnstätte der Schakale, wo sie lagern, wird Gras samt Rohr und Papyrusschilf sein.
Auf die im vorigen Kapitel beschriebene Zerstörung der antichristlichen Mächte durch Christus bei seinem zweiten Kommen wird das folgen, was in diesem Kapitel beschrieben wird: das Friedensreich. Nach den Stürmen des Gerichts folgt nun die erfrischende Ruhe des Segens, ja, die volle Freude daran (Vers 10). Jesajas Herz muss schneller geschlagen haben, als er diese Zeit im Geist vorhersah und beschrieb. Das Neue Testament nennt es die Zeit, in der die Schöpfung von der Knechtschaft des Verderbens befreit sein wird (Röm 8,21).
Im Gegensatz zur Verwüstung Edoms wird das Land Israel wie eine Narzisse blühen (Vers 1). So wüst und leer wie Edom sein wird, so herrlich ist das, was der HERR im Land der Verheißung bewirkt. Während das Land Edom eine Einöde sein wird, wird die Einöde Israels in einen blühenden Garten verwandelt werden. Die Herrlichkeit des HERRN und die Pracht Gottes werden in der Fruchtbarkeit des Landes als Folge der herrschenden Gerechtigkeit offenbar werden (Vers 2).
Schlaffe Hände werden gestärkt werden und wankende Knie werden fest werden (Vers 3). Mit diesem Vers ermutigt der Schreiber des Briefes an die Hebräer die Hebräer, und auch uns, wenn uns die Dinge zu viel zu werden drohen, wenn wir in Gefahr kommen, den Mut zu verlieren und die Hoffnung auf den Herrn und sein Reich aufzugeben (Heb 12,12). Wenn wir unsere Augen im Glauben wieder auf das richten, was uns verheißen wurde, werden unsere erschlafften Hände wieder anfangen, für den Herrn zu arbeiten, und unsere Knie werden wieder fest und entschlossen werden, dem Herrn Jesus zu folgen.
Die Angst wird verbannt (Vers 4). Auf die Rache ihres Gottes an ihren Feinden wird die endgültige Rettung folgen. „Siehe, euer Gott“ bezieht sich auf den Messias. Der Messias, der kommt, ist Gott (Jes 40,9). Er wird sowohl das Gericht über die Feinde vollstrecken als auch dem Überrest Segen bringen. Die Blinden und Tauben werden geheilt werden (Vers 5). Die Lahmen werden springen und die Stummen werden singen (Vers 6).
Obwohl sie keine verherrlichten Körper haben werden, werden sie wohl wiederhergestellte, gesunde Körper haben, denn die Krankheit muss im Friedensreich weichen. Dabei geht es nicht nur um körperliche Heilung. Auch geistlich wird Israel, der blinde und taube Knecht des HERRN (Jes 42,19), durch den Messias genesen, der der vollkommene Knecht des HERRN ist (Mt 12,17-21).
Der Herr Jesus lies bei seinem ersten Kommen, während seines Lebens auf der Erde, einen Vorgeschmack davon erkennen, als Er die Augen der Blinden öffnete und die Tauben hörend machte. Diese Wunder sind der Beweis, dass Er der verheißene Messias war (Mt 11,4-6). Er war der Messias, auch wenn Er damals noch nicht die Weltherrschaft übernahm, weil die Menschen Ihn ablehnten. Die Wunder, die Er tat, sind „die Wunderwerke des zukünftigen Zeitalters“ (Heb 6,5), das heißt das Tausendjährige Friedensreich, zu dem diese Werke gehören. Die Wunder, die der Herr tut, beziehen sich darauf. Sie sind ein Vorgeschmack auf diese Zeit. Das ist es, was Jesaja hier beschreibt. Er verwendet das Wort „dann“, das sich auf diese Zeit bezieht. Diese Wunder sind nicht charakteristisch für die Gemeinde.
Die schrecklichen Zustände der Trauer in der großen Drangsal werden der Herrlichkeit Gottes in der Glückseligkeit seiner Erlösten weichen. Die Wüste, das zerrissene, offene Land, das durstige Land, alles und jedes wird fruchtbar werden (Vers 7). Auch die Natur wird die Früchte des Verschwindens geistlicher und menschlicher Feinde ernten sowie die Früchte der Gegenwart der Herrlichkeit des HERRN und seines irdischen und himmlischen Volkes.