Behandelter Abschnitt Jes 32,5-8
Verse 5–8 | Der gemeine Mensch und der Edle
5 Der gemeine Mensch wird nicht mehr edel genannt und der Arglistige nicht mehr vornehm geheißen werden. 6 Denn ein gemeiner Mensch redet Gemeinheit; und sein Herz sinnt auf Frevel, um Ruchlosigkeit zu verüben und Irrtum
gegen den HERRN zu reden, um leer zu lassen die Seele des Hungrigen und dem Durstigen den Trank zu entziehen. 7 Und der Arglistige, seine Werkzeuge sind böse: Er entwirft Schandtaten, um die Sanftmütigen durch Lügenreden zugrunde zu richten, selbst wenn der Arme sein Recht darlegt. 8 Aber der Edle entwirft Edles, und auf Edlem besteht er.
Dann wird die Gerechtigkeit herrschen und auch die Umkehrung der Werte und die vollkommen verkehrten Beurteilungen der Verhältnisse im Volk Gottes werden ein Ende haben. Das ganze Volk hat den törichten Antichristen edel genannt, und dieser „Arglistige“ war bei ihnen angesehen aufgrund seiner betrügerischen Großzügigkeit (Vers 5; Joh 5,43). Die Verse 6 und 7 geben eine nähere Beschreibung all dessen, was in dem verdorbenen Herzen des „gemeinen Menschen“ und des Arglistigen ausgeheckt wird. Im Gegensatz dazu steht das, woran der „Edle“ denkt, was sein Leben ausstrahlt und was ihn ständig auszeichnet (Vers 8).
Im Friedensreich wird alles bei seinem wahren Namen genannt werden, so wie bei der Schöpfung, wo Adam jedem Geschöpf den passenden Namen gab (1Mo 2,19.20a). Es wird keine Umkehrung der Verhältnisse mehr stattfinden. Niemand kann vorgeben, etwas anderes zu sein, als er wirklich ist. Der „Edle“ kann kein anderer sein als der Herr Jesus. Aber auch jeder Gläubige, jeder, der Ihn als sein Leben hat und in Gemeinschaft mit Ihm lebt, darf solch ein „Edler“ sein. Der Gläubige heute wird ebenfalls aufgefordert, „Edles zu entwerfen“ (Phil 4,8) – und nicht „Böses gegeneinander“ (Sach 7,10; 8,17) – und für „edle Taten“ einzustehen.