Behandelter Abschnitt Jes 31,4-7
Verse 4–7 | Der sichere Schutz
4 Denn so hat der HERR zu mir gesprochen: Wie der Löwe und der junge Löwe, gegen den die Menge der Hirten zusammengerufen wird, über seinem Raub knurrt, vor ihrer Stimme nicht erschrickt und sich vor ihrem Lärmen nicht ergibt, so wird der HERR der Heerscharen herabsteigen, um auf dem Berg Zion und auf seinem Hügel Krieg zu führen. 5 Wie schwirrende Vögel, so wird der HERR der Heerscharen Jerusalem beschirmen: beschirmen und erretten, verschonen und befreien. 6 Kehrt um, Kinder Israel, zu dem, von dem ihr so weit abgewichen seid! 7 Denn an jenem Tag werden sie jeder seine Götzen aus Silber und seine Götzen aus Gold verabscheuen, die eure Hände euch gemacht haben zur Sünde.
Jesaja lässt den treuen Überrest wissen, wer der HERR für sie ist. Für sie ist Er wie ein Löwe, „der Löwe, der aus dem Stamm Juda ist“ (Off 5,5), der über seine Beute wacht. Ein hungriger Löwe lässt sich seine Beute nicht durch andere entreißen, egal wie groß die Übermacht ist (Vers 4; vgl. Joh 10,28-30). So lässt der HERR sich Jerusalem nicht rauben, sondern kommt vom Himmel herab, um es zu schützen.
Dies ist einer der deutlichsten Texte im Alten Testament über das Kommen des Herrn Jesus auf die Erde (vgl. Sach 14,4). Es geht hier um sein Erscheinen, um Israel zu retten und damit die Verheißungen an Abraham, Isaak und Jakob zu erfüllen. Wir müssen diese Erscheinung seines Kom-
mens unterscheiden von seinem Kommen, um die Gläubigen heimzuholen (1Thes 4,14-18).
Der HERR lässt sich nicht beeindrucken vom Waffengeklirr der Feinde seines Volkes und deren Geschrei zum Himmel, auch weil sie seine Feinde sind. Er wird vom Himmel herabkommen und sie richten (Ps 2,1-6). Er wacht über Jerusalem, so wie ein Vogel seine Jungen beschützt, während Er sie mit der Schnelligkeit eines Vogels befreit (Vers 5). Hier wechselt das Bild eines Löwen zu dem eines Vogels, aber die Botschaft bleibt dieselbe.
Zuerst wird der HERR mit einem starken Löwen verglichen, mutig, furchtlos, mächtig. So positioniert Er sich gegen die Feinde seines Volkes. Dann wird Er mit einem fürsorglichen Vogel verglichen, der sein Nest verteidigt und beschützt (vgl. Rt 2,12; 5Mo 32,11.12; Mt 23,37). So stellt Er sich in Bezug auf seine geliebte Stadt auf.
Die Schlusszeile von Vers 5 erinnert an das Passahfest in Ägypten. Dort ging das Gericht des HERRN an den Häusern vorüber, an deren Türpfosten das Blut gesprengt war, und Er befreite die Häuser seines Volkes aus der Macht Ägyptens (2Mo 12,13.23.27).
Wenn Jesaja ihnen auf diese Weise den HERRN vorgestellt hat, werden ihre Herzen empfänglich gemacht, um den Ruf zur Umkehr zu hören und diesem Ruf zu folgen (Vers 6), denn der HERR schenkt die Rettung nur nach ihrer Bekehrung. Wenn sie dem Ruf folgen, werden sie ihre Götzen
„verabscheuen“ und hinweg tun (Vers 7). Eine wahrhaftige Bekehrung erweist sich dadurch, dass alles aus dem Leben entfernt wird, was dem wahren Gott nicht dient und Ihn nicht ehrt (1Thes 1,9). Es kommt der Tag, an dem Israel nichts mehr mit Götzen zu tun haben wird, sondern nur noch allein für den wahren Gott leben wird. Dies sollte bereits im Leben des Christen nun schon so sein.