Behandelter Abschnitt Jes 23,15-18
Verse 15–18 | Gottes Volk bekommt den Gewinn von Tyrus
15 Und es wird geschehen an jenem Tag, da wird Tyrus siebzig Jahre vergessen werden, gleich den Tagen eines Königs. Am Ende von siebzig Jahren wird es Tyrus ergehen gemäß dem Lied von der Hure: 16 „Nimm die Laute, geh umher in der Stadt, vergessene Hure! Spiel, so gut du kannst, sing Lied auf Lied, damit man sich an dich erinnert.“ 17 Denn es wird geschehen am Ende von sieb-
zig Jahren, da wird der HERR sich Tyrus zuwenden; und sie wird wieder zu ihrem Hurenlohn kommen und wird Hurerei treiben mit allen Königreichen der Erde auf der Fläche des Erdbodens. 18 Und ihr Erwerb und ihr Hurenlohn wird dem HERRN heilig sein; er wird nicht aufgehäuft und nicht aufbewahrt werden; sondern ihr Erwerb wird für die sein, die vor dem HERRN wohnen, damit sie essen bis zur Sättigung und prächtig gekleidet seien.
Die Zerstörung von Tyrus wird nicht für immer sein. Wenn Babel siebzig Jahre lang über Tyrus geherrscht hat (Vers 15; Hes 29,17.18; Jer 29,10), wird der HERR eine Wiederherstellung für Tyrus gewähren. Die Art und Weise, wie dies formuliert ist, basiert auf dem Gedanken, dass Tyrus eine Hure ist, die durch ihren Handel mit den Nationen gehurt hat. Im Lied der Hure kehrt Tyrus zu ihren Liebhabern zurück, um die Aufmerksamkeit wieder auf sich zu lenken und sie zu verlocken, wieder mit ihr als attraktiver Handelspartner Handel zu betreiben (Verse 16.17). Dies ist keine Verurteilung des Handels an sich, sondern der Art und Weise, wie der Handel betrieben wird und welche Waren gehandelt werden. Oft geht der Handel mit buchstäblicher Hurerei einher und Frauen werden gehandelt, um als Huren zu dienen.
Trotz des erneuten Missbrauchs des wiederbelebten Handels unter der Erlaubnis des HERRN, wird der HERR seinen eigenen Zweck dadurch erfüllen. Wir sehen ein Beispiel dafür in der Beziehung zwischen Hiram, dem König von Tyrus, und Salomo (1Kön 7,13.14). Auch tragen Tyrus und Sidon nach der Rückkehr eines Überrestes aus Babel nach Jerusalem zum Wiederaufbau des Tempels bei (Esra 3,7). Doch sehr schnell setzte sich ihr Gewinnstreben wieder durch (Neh 13,16).
Ihr Hurenlohn, der Erlös aus ihrem sündigen Handel, wird dem HERRN heilig sein (Vers 18). Dies wird im Friedensreich geschehen (Ps 45,12). Dieses Geschenk und alles, was Tyrus durch ihren Handel verdient hat, wird durch Ihn verwendet werden für die, „die vor dem HERRN wohnen“. Sein Volk wird sich an den Speisen der Völker satt essen und sich mit der prächtigen Kleidung der Völker bekleiden. Der Reichtum der Nationen wird zu seinem Volk gebracht werden (Jes 60,5; Ps 72,10.11).
Alle Herrlichkeit der Erde wird eines Tages von der Macht der Sünde getrennt werden, der sie jetzt unterworfen und verhaftet ist. Zu dieser Zeit,
der Zeit des Friedensreichs, wird alles, auch die Weltwirtschaft, zur Herrlichkeit des Königs der Könige beitragen und als Erbe von denen genossen werden, die in Gemeinschaft mit dem HERRN leben.