Behandelter Abschnitt Jes 23,6-9
Verse 6–9 | Der HERR hat es getan
6 Fahrt hinüber nach Tarsis; heult, ihr Bewohner des Küstenlandes! 7 Ist das eure frohlockende [Stadt], deren Ursprung von den Tagen der Vorzeit ist, die ihre Füße tragen, um in der Ferne zu weilen? 8 Wer hat dies beschlossen über Tyrus, die Kronenspenderin, deren Kaufleute Fürsten, deren Händler die Vornehmsten der Erde waren? 9 Der HERR der Heerscharen hat es beschlossen, um den Stolz jeder Pracht zu entweihen, um alle Vornehmen der Erde verächtlich zu machen.
Die übrig gebliebenen Menschen haben in Tyrus keine Zukunft mehr. Ihnen wird dringend geraten, nach Tarsis zurückzukehren (Vers 1), nun nicht um Handel zu treiben, sondern um dort als Flüchtlinge zu leben (Vers 6). Der Abschied von Tyrus ist endgültig. Sie werden jammernd abreisen beim Anblick der Ruinen ihrer geliebten Stadt. Sie war einst eine so
pulsierende Stadt mit reicher Geschichte und einem großen Drang, in die Ferne zu reisen (Vers 7).
Um das Gewissen des Hörers/Lesers wach zu rütteln, wird die Frage gestellt, wie der Zusammenbruch dieses Handelsimperiums geschehen konnte (Vers 8). Tyrus wird in seiner Größe als eine Macht dargestellt, die
„Kronen spendet“, das weist auf mächtige Beziehungen hin. Dahinter sehen wir Satan, der dem Herrn Jesus sagen kann, dass er alle Macht und Herrlichkeit der Welt geben kann, wem immer er will (Lk 4,5.6). Die Antwort auf die Frage wird direkt von Jesaja gegeben. Der HERR der Heerscharen hat es getan (Vers 9). Der Grund dafür wird hinzugefügt: der Stolz auf eigene Pracht und das Rühmen der eigenen Fähigkeiten.
Der Mensch hat die Ergebnisse der gut funktionierenden Wirtschaft zur Vermehrung der eigenen Ehre genutzt und Gott keinerlei Ehre gegeben, der ihn dazu befähigt hat (Jes 45,7). Dieser Hochmut wird durch den HERRN bloßgestellt. Er hat alle, die an der Spitze der Macht des Handels stehen, verächtlich gemacht. Er wird auch die Macht hinter Tyrus, den Satan, bloßstellen, der sich ebenfalls über seine eigene Schönheit erhoben hat (Hes 28,17).
Es ist eine Warnung an uns, dass wir das, was wir vom Herrn empfangen haben, nicht zu unserer eigenen Ehre gebrauchen. Das gilt für unsere körperlichen Fähigkeiten ebenso wie für unsere geistlichen und intellektuellen Fähigkeiten.