Behandelter Abschnitt Jes 19,16-17
Verse 16.17 | Die Furcht der Ägypter
16 An jenem Tag werden die Ägypter wie Frauen sein; und sie werden zittern und beben vor dem Schwingen der Hand des HERRN der Heerscharen, die er gegen sie schwingen wird. 17 Und das Land Juda wird für Ägypten zum Schrecken sein. Sooft jemand es vor den Ägyptern erwähnt, werden sie beben wegen des Ratschlusses des HERRN der Heerscharen, den er über sie beschlossen hat.
Der Rest dieses Kapitels folgt dann in sechs Abschnitten, die alle mit „an jenem Tag“ beginnen (Verse 16.18.19.21.23.24), der typische Ausdruck – hebräisch be′jom –, der die Endzeit bezeichnet. Hierin sind die direkten Folgen der oben beschriebenen Gerichte zu sehen. Wie immer in der Prophetie bekommen wir auch die langfristigen Folgen zu sehen, Erfüllungen, die erst im Friedensreich eintreten werden.
Die Verse 16 und 17 bilden einen Übergang vom ersten Teil des Ausspruchs, der das Gericht enthält, zum zweiten Teil des Ausspruchs, in dem Gnade und Errettung im Mittelpunkt stehen. Die erste Auswirkung der Gerichte Gottes über Ägypten ist, dass die Ägypter die drohende Hand des HERRN fürchten werden (Vers 16). Dies ist die Einleitung zu ihrer Umkehr, denn ohne ein gebrochenes Herz und einen gedemütigten Geist kann es keine Bekehrung geben.
Für die Zukunft benennt Jesaja Juda als das göttliche Werkzeug, um seinen Zorn an Ägypten auszuüben (Vers 17). Dies wird bei den Ägyptern Furcht vor Juda auslösen, wie in der Vergangenheit (2Mo 1,9). Selbst in der Gegenwart fürchten die Menschen die militärische Stärke Israels. In der Vergangenheit reagierte der König von Ägypten darauf mit Unterdrückung. Heute drohen sie mit totaler Vernichtung. Dies wurde mehrmals versucht, zum Beispiel während des Sechstagekrieges 1967 und erneut 1973, aber vergeblich. In der Zukunft, nach dem gescheiterten Einfall in Israel und nach der Invasion durch den König des Nordens, wird sich die Haltung Ägyptens gegenüber Israel so verändert haben, dass sie sich dem Volk Gottes öffnen werden!