Behandelter Abschnitt Jes 17,9-11
Verse 9–11 | Gericht über die Masse
9 An jenem Tag werden seine Festungsstädte sein wie die verlassenen Orte des Waldes und des Berggipfels, die man vor den Kindern Israel verließ; und es wird eine Wüste sein. 10 Denn du hast den Gott deines Heils vergessen und nicht an den Felsen deiner Stärke gedacht. Darum pflanzt du liebliche Pflanzungen und besetzt sie mit ausländischen Reben. 11 Am Tag deiner Pflanzung zäunst du sie ein, und am Morgen bringst du deine Pflanzen zur Blüte: Dahin ist die Ernte am Tag gefährlicher Wunde und tödlichen Schmerzes.
In diesen Versen sehen wir, dass es zwar Hoffnung für einen Überrest gibt, aber das Gericht über die abgefallene Masse kommen wird, weil sie den Gott ihrer Rettung vergessen haben. Ihre starken „Festungsstädte“, die sie als Festung empfinden und in denen sie sich deshalb sicher fühlen, werden sie nicht vor dem Feind schützen können (Vers 9). Die Städte werden vom König des Nordens überwältigt und die Bewohner werden vertrieben werden. Die Städte werden verlassen und zu einer „Wüste“ werden.
Sie haben „ausländische Reben“ gepflanzt. Im wörtlichen Sinn kann sich das auf importierte Weinreben beziehen. In geistlichem Sinn bedeutet es, dass sie die Normen und Werte heidnischer Völker übernommen haben und ihnen Vertrauen entgegenbrachten (Vers 10). Für ihren Wohlstand haben sie Methoden (Altäre) von den umliegenden Völkern übernommen und vertrauten auf deren Macht, während sie Gott ignorierten. Wenn Gott vergessen wird, ist das Ergebnis Trockenheit und Fruchtlosigkeit. Wer sich auf einen menschlichen Felsen verlässt und Gott als den „Felsen“ seiner „Stärke“ vergisst, wird betrogen. Aber „die auf den HERRN vertrauen, sind wie der Berg Zion, der nicht wankt, der in Ewigkeit bleibt“ (Ps 125,1).
Das Gleiche gilt für die Ergebnisse unserer Tätigkeiten. Da mag noch so viel Aktivität sein, aber es wird keine bleibende Frucht geben, wenn wir vergessen, dass wir für alles Gute von Ihm abhängig sind. Wenn wir die Quelle unserer Kraft, den „Felsen unserer Stärke“, aus den Augen verlieren, bringen wir „gefährliche Wunden und tödlichen Schmerz“ über uns (Vers 11). In den „tödlichen Schmerzen“ sehen wir die Gewissensbisse, dass wir Ihn nicht in unsere Pläne einbezogen haben, obwohl wir genau wussten, bei wem wir sein sollten. Es ist die Reue im Nachhinein über eine unumkehrbare Entscheidung.
In der Zukunft wird Gott sie richten müssen. Das wird geschehen, indem dieser „Tag gefährlicher Wunde und tödlichen Schmerzes“ über sein Volk kommt, was geschieht, wenn der feindliche König des Nordens gleichsam wie bei einem Deichdurchbruch in Israel eindringt. Das sehen wir in den folgenden Versen.