Verse 23 | Strafen ist besser als Schmeicheln
23 Wer einen Menschen straft, wird danach mehr Gunst finden, als wer mit der Zunge schmeichelt.
Die Bestrafung oder Zurechtweisung einer Person wegen ihrer charakterlichen Fehler oder wegen ihrer falschen Taten bekommt selten sofort Anerkennung. Man kann ablehnend oder sogar verärgert reagieren. Aber eine Weile später macht die Beleidigung einer dankbaren Anerkennung
Platz. Man wird einsehen, dass die Zurechtweisung begründet war und dass es einen Segen gebracht hat, darauf zu hören. Es geht hier nicht um Einmischung oder eine kritische Haltung, sondern um eine Zurechtweisung aus Liebe mit der Absicht, dem anderen zu helfen.
Eine junge gläubige Frau, die eine feste Beziehung mit einem jungen Ungläubigen hatte, wurde deswegen zurechtgewiesen. Die Schrift sagt, dass ein Gläubiger nicht in einem ungleichen Joch mit einem Ungläubigen sein soll (2Kor 6,14). Es ist sicher nicht angenehm, jemanden damit zu konfrontieren und nicht angenehm, damit konfrontiert zu werden. Die Schwester nahm die Zurechtweisung an. Durch Gottes Gnade kam der Mann danach zum echten lebendigen Glauben an den Herrn Jesus. Beide waren sehr dankbar für die Zurechtweisung. Einige Zeit später heirateten sie.
Hätte man dieser Frau zu ihrer falschen Beziehung gratuliert, hätte sie sich möglicherweise geschmeichelt und in ihrer Wahl bestärkt gefühlt. Aber wie dramatisch wäre die Entwicklung der Beziehung geworden. Eine Zurechtweisung in Liebe anhand des Wortes Gottes bringt sowohl dem Zurechtweisenden als auch dem Zurechtgewiesenen Segen. Wer dem anderen mit der Zunge schmeichelt, führt ihn und sich selbst ins Unglück.
Wer schmeichelt, ist auf eigenen Vorteil bedacht. Er will auf keinen Fall als unfreundlich erscheinen, was bei Zurechtweisung aber leicht geschehen kann. Wenn wir Menschen gefallen wollen, werden wir schmeicheln; wenn wir Gott gefallen und Gunst bei Menschen finden wollen, werden wir zurechtweisen. Gott schmeichelt niemandem, sondern ermahnt den Menschen, sich zu bekehren. Wer auf Gott hört und tut, was Er sagt, wird seine Gunst finden.