Verse 1 | Name und Gunst sind besser als Reichtum
Ein guter Name ist vorzüglicher als großer Reichtum, Anmut besser als Silber und Gold.
„Ein guter Name“ oder Ruf ist großem „Reichtum“ vorzuziehen. Der wahre Wert einer Person liegt nicht darin, was sie besitzt, sondern was sie ist. Jemand erwirbt einen guten Namen durch seinen angenehmen Umgang mit anderen. Das kann letztlich nur vom Geist Gottes bewirkt werden. Wer einen guten Namen hat, hat ihn bekommen, weil er das Wohlergehen des anderen sucht, echt aufmerksam ist und Achtung und Mitgefühl zeigt. Gegenüber einem guten Namen bedeutet Reichtum nichts. Der Reichtum verfliegt, ein guter Name bleibt.
Ein guter Name ist untrennbar mit „Anmut“ verbunden. Wer einen guten Namen hat, steht in der Gunst Gottes und der Menschen. Aufgrund seiner Eigenschaften und seines selbstlosen Auftretens denkt man gut über ihn. Die Menschen schätzen seine Gesellschaft nicht wegen seines Besitzes, sondern seinetwegen. Das ist mehr wert als Silber und Gold. Jeder, der ein gesundes Empfinden hat, wird das erkennen.
Ein guter Name ist nicht dasselbe wie Popularität. Jemand ist populär, weil er Menschen gefällt, die ohne Gott leben. Er kann viel Geld für „gute Zwecke“ ausgeben, dadurch wird er in der Öffentlichkeit beachtet werden. Oder er ist der Komiker, der andere zum Lachen bringt und sie ihr schlechtes Gefühl vergessen lässt. Der Herr Jesus sagt von solcher Popularität: „Wehe, wenn alle Menschen gut von euch reden“ (Lk 6,26). Diesen Menschen geht es letztlich nur um ihre eigene Ehre und nicht um die Ehre Gottes. Wer darauf aus ist, den Menschen zu gefallen – sich selbst oder anderen –, ist kein Knecht Christi (Gal 1,10).
In unserer modernen westlichen, genussvollen, Vergnügen suchenden Kultur haben Charakter und guter Ruf keinerlei Bedeutung mehr. Nur das zählt, was ein Mensch leistet, nicht wie er lebt. Jemand kann in den schrecklichsten Sünden leben und doch als Held gefeiert und als Idol angebetet werden. Der echte Wert sollte jedoch nicht in dem gesehen werden, was man leistet, sondern in dem, was man wirklich ist. Ein guter Name ist ein Schatz, dessen Wert nicht von der Illusion des Tages oder dem Standbild einer materiellen Welt beeinflusst wird, vor der sich der materialistische Mensch niederbeugt.
Der Herr Jesus hatte, als Er auf der Erde war, keinen Reichtum, wohl aber einen guten Namen: „Ein ausgegossenes Salböl ist dein Name“ (Hld 1,3), das heißt, dass Er in allem, was Er ist und was Er tut, einen wohltuenden Duft verbreitet (vgl. Apg 10,38).