Verse 31 | Bedrücken oder erbarmen
Wer den Geringen bedrückt, verhöhnt den, der ihn gemacht hat; wer sich aber des Armen erbarmt, ehrt ihn.
Die Art und Weise, wie jemand die Geringen oder Armen behandelt, zeigt, ob er an den Schöpfer denkt oder nicht. Wer „den Geringen bedrückt“, verachtet den Schöpfer des Geringen, der auch den Unterdrücker gemacht hat. Der Geringe und der Unterdrücker sind nach dem Bild Gottes gemacht (vgl. Hiob 31,15; Spr 22,2). Wer einen Geringen bedrückt, sagt damit, dass Gott ihn nicht hätte machen sollen und schmälert auf diese Weise das Werk Gottes.
In der Welt, in der wir leben, herrschen die Reichen über die Armen. Geld bringt Macht, Einfluss und Status – so denkt man in der Welt. Der Wert eines Menschen hängt jedoch nicht von seinem sozialen Status oder seinem Bankkonto ab, sondern davon, dass er von Gott geschaffen ist.
Im Gegensatz zu dem, der den Geringen bedrückt, steht „der, der sich … des Armen erbarmt“. Er verhöhnt den Schöpfer nicht, sondern „ehrt ihn“. Wenn jemand Erbarmen erweist, zeigt er, dass er ein Gerechter ist (Ps 37,21). Er tut das nicht nur gelegentlich, sondern „den ganzen Tag ist er gnädig und leiht“ (Ps 37,26). Gott wird überall dort geehrt, wo Er in den Seinen eine seiner Eigenschaften sieht. Hier ist es Erbarmen. Gott ist Gott, der sich erbarmt (Röm 9,16; 2Mo 2,25). In Christus hat Er sich auch über uns Arme erbarmt.